Augenwischerei der CDU

Südwestpresse/DPA:
Die CDU-Fraktion im Stuttgarter Landtag hat den überraschenden Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube am Montag mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Grube habe sich stets für das Bahnprojekt Stuttgart 21 eingesetzt und sei dabei ein verlässlicher Partner gewesen, lobte Fraktionschef Wolfgang Reinhart. Für Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart sei das Bahnprojekt von übergeordneter Bedeutung. „Wir gehen davon aus, dass auch der neue Bahn-Chef das für Land und Stadt so bedeutende Projekt vorantreibt und zu einem guten Ende bringt.“
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Herr Reinhart, Sie sind nicht auf dem Laufenden. Die „übergeordnete Bedeutung“ ist inzwischen negativ und ein „gutes Ende“ nirgendwo zu sehen, eher ein Ende mit Schrecken wegen Kosten, Leistung, Betriebssicherheit, Zeitplan und Realisierung. Wo sind die
„guten Gründe für Stuttgart 21“ geblieben, mit denen man Politik und Bevölkerung übertölpelt und belogen hat? Mit der Verkürzung auf „bedeutendes Projekt“ betreiben Sie nur Augenwischerei.

Heuchelei oder Größenwahn

Warum ist Bahnchef Grube heute Knall auf Fall zurückgetreten? Die Rede ist in den Berichten, z.B. Stuttgarter Zeitung vom Gehalt und der Vertragsverlängerung. Das Gehalt von zuletzt 2,434 Millionen Euro sollte nicht erhöht werden. Dieser Grund dürfte vorgeschoben (geheuchelt) sein oder zeugt von Maßlosigkeit und Größenwahn. Die Bahn hat unter Grube nicht floriert, war defizitär, blieb unpünktlich und überteuert und chaotisch im Preissystem.

Seine vielen Lügen und falschen Versprechungen im Zusammenhang mit Stuttgart 21 führte das Projekt an den Abgrund, zuletzt durch seine positive Beurteilung des
Auftragsgutachtens für den Aufsichtsrat der Bahn-AG von KPMG / Ernst Basler + Partner, das jedoch eine versteckte Warnung vor dem Projekt war wegen Kostenrisiken und Gefährlichkeit (Anhydrit).

Schnee von 2010 (1)

Der Südkurier berichtete 2010 von einer offenen Versammlung in Oberschwaben, zu der die SPD eingeladen hatte:
...„Drexler stellte zunächst den europäischen Kontext her. Die Strecke Stuttgart-Ulm ist Teil des Transeuropäischen Netzes (TEN 17) zwischen Paris und Budapest.
In Stuttgart kreuzt zudem die europäische Nord-Süd-Verbindung Amsterdam-Rom. Der bestehende Hauptbahnhof in Stuttgart ist an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit.“...
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Mail / Offener Brief /
Memory 14 an Herrn Drexler:
Stuttgart, den 11. Juli 2010
Sehr geehrter Herr Drexler,

darf ich Sie freundlich darauf hinweisen, dass die Verbindung Amsterdam-Rom nicht über Stuttgart führt, sondern entweder über Brüssel/Paris-Lyon-Mailand oder Frankfurt-Basel-Bern-Mailand. Keine einzige der im Internet von der Bahn vorgeschlagenen Routen führt über Stuttgart. Das habe ich schon beim
Grund Nr.2 „Schnell in alle Richtungen“ angemerkt.

Darf ich außerdem feststellen, dass die Behauptung „Grenze seiner Leistungsfähigkeit“ bloßes Propaganda-Wunschdenken ist? So führen erstrangige Experten das Gegenteil ins Spiel: der ertüchtigte Kopfbahnhof hätte eine um etwa 50 Prozent höhere Leistungsfähigkeit als der geplante Tiefbahnhof (Vieregg & Rössler). Die Expertenmeinung von Herrn
Hopfenzitz, fundiert belegt, wischen Sie einfach beiseite…
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Die Werbesprüche vom damaligen Bahnsprecher Drexler und anderen sind ebenso wie die
„21 guten Gründe für Stuttgart 21“ als „fragwürdig, halbwahr oder falsch“ entlarvt. Trotzdem wird das Lügenprojekt hartnäckig weiter verfolgt. Es gerät aber zunehmend unter Druck!

spricht Bände!

Zum dritten Mal in einem halben Jahr entzieht sich der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG einer Beschäftigung mit den sich zuspitzenden Problemen von Stuttgart 21. Kurzfristig hat er das Thema S21 von der Tagesordnung der für den 30. Januar anberaumten Sondersitzung genommen.“ Ganze Pressemitteilung hier.
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Sind das Vorboten des Grabgesangs? Der Aufsichtsrat scheint ratlos und faktenresistent…

Dinosaurierprojekt

Die Entstehung des Anhydrit= Gipskeuper begann etwa vor 235 Millionen Jahren, als auch die Dinosaurier auftauchten. Passt zum Dionosaurier-Projekt Stuttgart 21. Soll heißen: passt nicht mehr in unsere Zeit, ist zum Aussterben verurteilt…

Kuhniana (10 und Ende)

Wie Kopfbahnhof-Verfechter ticken

Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Nachrichten hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sind in der Serie „Kuhniana“ 1 bis 10 kommentiert und korrigiert aus meiner Sicht als S21-Kritiker. Mit einem Anschreiben werde ich OB Kuhn die Kuhniana per Post und elektronisch (wegen den Links) zuleiten und ihn als Stuttgarter Bürger um ein Gespräch bitten. Für uns Stuttgart-21-Gegner und Befürworter des Kopfbahnhofs mit dem Ziel des Aus- und Umstieg ist OB Kuhn zur großen Enttäuschung geworden. Das hat Stadtrat Tom Adler auf der letzten Montagsdemo thematisiert unter dem Titel „Kuhns Halb(werts)zeit“.

Ausschnitt: „Ich habe im Wahlkampf versprochen, dass ich als OB im Rahmen des Rechts (…) für Transparenz sorgen werde und auch der Bahn, wenn es notwendig ist, auf die Finger schauen werde“, sagte er bei seiner Amtseinführung wörtlich

„…Die lange Liste des Verschleppens und der Desinformation kennt ihr in und auswendig, heute haben wir Ausnahmezustand, wohin man schaut, und statt endlich mal ‚Stopp‘ zu sagen werden sämtliche Augen zugedrückt! …ein aktuelles Beispiel ist der jahrelange vorsätzliche Verstoß der Bahn gegen die Sonntags- und Feiertagsgesetze, um trotz der allgegenwärtigen Murksplanung schneller bauen zu können. Die Stadtverwaltung behauptet penetrant, sie könne leider nichts tun, das Eisenbahnbundesamt hat dagegen klargestellt: „Die Überwachung der Einhaltung dieser gesetzlichen Regeln liegt beim Amt für öffentliche Ordnung der Landeshauptstadt Stuttgart.“
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Wie kann man sich die Verhaltensänderung des OB Kuhn erklären? Aus einer E-Mail von vorgestern:

„….wie genau funktioniert diese Korrumpierung? Ich glaube nämlich, dass das nicht immer simpel via Korruption durch Geld läuft, sondern dadurch, dass man sich als in hohe Funktionen Gewählter anfängt, im Umfeld und in den Kreisen derer zu bewegen, die die wirklich Mächtigen in der Gesellschaft sind. Die Nähe zur Macht korrumpiert m.E. genauso wie Geld und beeinflusst das eigene Denken. Deshalb ist es für Gewählte, die das nicht wollen, existentiell wichtig, einen lebendige Verbindung, einen "Stoffwechsel" mit denen zu organisieren, für die und deren Belange sie einmal angetreten sind. Nur wenn man sich von solchen Korrektiven nicht abnabelt,  kann dem "Abheben" entgegengewirkt werden.“

falsch informierter Aufsichtsrat

  • Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischer in einer E-Mail: „Zur Information sende ich Ihnen/Euch einen Antwortbrief von Brigitte Zypries, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Sie ist auch Mitglied im Bahn-Aufsichtsrat. In dieser Eigenschaft habe ich sie angeschrieben und zum Anhydrit-Problem befragt. Aus ihrer Antwort geht klar hervor, dass sie bislang falsch informiert ist.

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Briefwechsel steht
hier. (Brief Zypries, Antwort Frischer)

Kuhniana (9)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

Stuttgarter Nachrichten: „Ein Umschwenken auf eine Alternative ist aus Sicht Kuhns völlig unrealistisch. „Das Projekt ist entschieden, vertraglich besiegelt und durch einen Volksentscheid bestätigt.“ Er fügte hinzu: „Stellen Sie sich vor, wir würden es stoppen - Deutschland würde sich schief lachen - erst bauen sie Riesenlöcher, dann machen sie sie wieder zu.“ Ein Zurück wäre Wahnsinn. Kuhn: „Uns blieben ein zerstörter Bahnhof, immense zusätzliche Kosten, keine verkehrlichen Verbesserungen und keine Möglichkeit zur innerstädtischen Entwicklung.“
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„Stuttgart 21 ist ein Fehler, aber den müssen wir jetzt machen.“ So oder ähnlich OB Palmer. Warum eigentlich? Kuhns Gründe sind sehr fragwürdig:
  • „ist entschieden“: ja, aber mit nachweisbar gezinkten Karten zu Kosten, Leistung und Durchführbarkeit. Wieso kann eine falsche Entscheidung nicht korrigiert werden?
  • „vertraglich besiegelt“: ja, aber auch diese Verträge sind kündbar
  • „Volksentscheid“: er war nach Auskunft der Wahlleiterin ohne gültiges Ergebnis und mit Lügen gepflastert (Ausstiegskosten)
Der mögliche Spott wäre berechtigt, aber er trifft nicht das Land und die Stadt, sondern die Hybris der Befürworter. Mit dem Ausstiegsgrund Gipskeuper wäre eine gewisse Gesichtswahrung möglich, weil der Weiterbau unverantwortbarer „Wahnsinn“ ist.

Kuhns Schlussfolgerung ist völlig falsch:
  • der Bahnhof kann renoviert werden; es bliebe der leistungsfähige und kundenfreundliche Kopfbahnhof, die Löcher kann man umnutzen,
  • es wäre eine milliardenschwere Kostenersparung, vor allem für die Stadt!
  • Eine „verkehrliche Verbesserung“ würde sehr schnell eintreten bei U- und S-Bahn und durch Verbesserung der Zulaufstrecken für Nah- und Fernverkehr.

Kuhniana (8)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

Stuttgarter Nachrichten: Der Nachfolger Kefers müsste spätestens zur Sondersitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21 feststehen, der auf Wunsch von Land und Stadt im Februar außerplanmäßig zusammenkommt. Dort will Kuhn sich über die Schwierigkeiten des Tunnelbaus im Anhydrit informieren, die in einem vom Bahn-Aufsichtsrat in Auftrag gegebenen Gutachten genannt sind. Es sei ein „Hammer“, dass weder Land noch Stadt als Betroffene die Expertise vom Aufsichtsrat selbst, sondern nur auf sonstigen Wegen bekommen haben. Die dort erwähnten möglichen Langfrist-Schäden interessierten ihn besonders. „Hebungen infolge aufgequollenen Anhydrits könnten verheerende Folgen für den Schienenverkehr haben.“
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Herr Kuhn, Sie könnten sich schon vorab bei bahn-unabhängigen geologischen Experten informieren, bei Dr. Sierig aus Tübingen, Dipl.-Geologe Dr. Laternser, Dr. Behmel ehem. Uni Stuttgart u.a. Auch im Internet werden Sie vielfach fündig.
Was im Gutachten für den Bahn-Aufsichtsrat inhaltlich steht, ist auch ein „Hammer“. SIE sind ein wichtiger Entscheidungsträger und können Ihre Persönlichkeit einbringen, indem Sie NEIN zum Fertigbau von Stuttgart 21 sagen wegen der hohen Risiken für den Bahnverkehr in Stuttgart und damit zum „Wohl der Stadt“ handeln.

Kuhniana (7)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

Stuttgarter Nachrichten: „Kuhn verlangt von der Bahn Aufklärung über die Zuständigkeit für das Projekt im Konzernvorstand. „Ich wüsste gerne, wer nach dem Ausscheiden von Volker Kefer aus dem Gremium für das Vorhaben verantwortlich zeichnet.“ Neu im Bahnvorstand ist der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla; ob er aber von Kefer die Betreuung des Vorhabens übernehmen wird, ist unklar.“
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So werden die zahlenden „Projektpartner“ von der Bahn mit wesentlichen Informationen bedient. Auch das brisante Gutachten für den Aufsichtsrat wurde ihnen (Stadt und Verkehrsministerium BW) nicht zugeleitet, es wurde vermutlich von einem mutigen Insider der Presse (SWR) zugespielt. Wer ist nun zuständig? Bis heute hat man darüber nichts erfahren, oder?

Kuhniana (6)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

Stuttgarter Nachrichten: Die Bahn habe sich im Finanzierungsvertrag verpflichtet, den Tiefbahnhof samt Anbindung zur Neubaustrecke nach Ulm 2021 fertigzustellen, erläuterte Kuhn. Es mache einen signifikanten Unterschied für die Lebensqualität der feinstaubgeplagten Stuttgarter, ob das Vorhaben in vier oder in zehn Jahren fertig werde. „Als Oberbürgermeister, der durch Amtseid für das Wohl der Stadt verantwortlich ist, muss ich mich auch um den Zeitplan kümmern.“ Zuletzt waren auch im Konzern selbst Zweifel aufgekommen, ob das Projekt wirklich zeitgerecht beendet werden kann.

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War im Finanzierungsvertrag tatsächlich als Termin 2021 genannt? Der damalige OB Schuster am 10.7.09 in der Stuttgarter Zeitung „…Fertigstellung von Stuttgart21 in rund zehn Jahren…“ also 2019.
Bahnsprecher W. Drexler zur Fertigstellung von Stuttgart 21 im Jahr 2019/2020 in „Eisenbahnromantik“ vom 8. August 2010 im SWR-Fernsehen:
„… ja das wird eingehalten, die Bahn sagt, sie wird es einhalten… gehe ich davon aus, dass der Zeitplan der Bahn auch eingehalten wird.“
Wenn selbst im DB-Konzern Zweifel am Zeitplan bestehen, erhärtet durch das“streng geheime“ Gutachten für den Aufsichtsrat, so ist die Verpflichtung im Finanzierungsvertrag schon heute Makulatur.

Uhren in Bahnhöfen der DB-AG (7)

Heute 20. Januar 2017, Hbf Stuttgart, große Schalterhalle 21:00 Uhr
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Kuhniana (5)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

StN vom 09. Januar 2017: „Es sei ein Skandal, dass der Bund nicht interveniere und Geschwindigkeit anmahne. Immerhin sei das Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde für das Projekt dem Bund unterstellt, der immer wieder die nationale und europäische Bedeutung des Projektes hervorhebe. „Auch die Klage gegen die Projektpartner entbindet die Bahn nicht davon, dass Vorhaben fristgerecht zu realisieren“, sagte Kuhn mit Blick auf die Forderung der Bauherrin Bahn, dass die Projektpartner sich an möglichen Mehrkosten von zwei Milliarden Euro beteiligen sollen. Die Stadt trägt knapp 300 Millionen zum Projekt bei und lehnt ein weiteres finanzielles Engagement ab.“

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Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. So auch Stuttgart 21, da helfen keine Mahnungen. Momentan stockt es mal wieder auf den Fildern und bei der U-Bahn Haltestelle Staatsgalerie. Dazu hört man von Kuhn nichts, immerhin Aufsichtsratsvorsitzender der Straßenbahn. Wo war sein Aufschrei, als aus 14 Tagen wie geplant dann Jahre wurden? „Fristgerecht realisieren“ spricht aller Erfahrung mit dem Bauverlauf von S21 Hohn. Kuhn spricht von 300 Mio als Beitrag für die Stadt. Wie war es unter seinem Vorgänger?
OB Schuster im Amtsblatt, Rede vom 2.4. im Rathaus nach der Finanzierungsvereinbarung: „Die Landeshauptstadt beteiligt sich mit 31,6 Millionen Euro direkt an den Baukosten von Stuttgart 21. Zudem zahlt die Landeshauptstadt für mögliche Baukostensteigerungen maximal 131 Millionen Euro.“
Tatsächlich wurden die Kosten in dieser Zeit vom BUND realistischer addiert:
"Wenn man die direkten und indirekten Kosten zusammenzählt, ist die Stadt mit weit über einer Milliarde Euro an Stuttgart 21 beteiligt."
Was sagen Sie dazu, Herr OB Kuhn? Wie wäre „kritisches Begleiten“? Auch zur angeblichen „nationalen und europäischen Bedeutung“...

Kuhniana (4)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 gegeben. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

StN vom 09. Januar 2017: „Er sei kein Wendehals, wie ihn Kritiker nach seinem Auftritt bei der Durchschlagsfeier für den ersten Stuttgart-21-Tunnel nennen, sondern drücke im Interesse der Bürger aufs Tempo. Er werde das bis zu 6,5 Milliarden Euro teure Projekt weiter kritisch begleiten, sagte Kuhn.“
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Man muss OB Kuhn sehr zugute halten, dass er 2013 vor dem Weiterbau-Beschluss aktiv geworden ist: Der Aufsichtsrat stimmte für den Weiterbau wegen eines vermeintlichen Kostenvorteils von 77 Mio. Euro. „Dies geschah trotz eines kritischen „Dossiers“ aus dem Kreis der Staatssekretäre im Aufsichtsrat der DB AG sowie entgegen der Aufklärung durch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn über mindestens 210 Mio. Euro günstigere Ausstiegskosten.“
Das wurde dann vom Aufsichtsrat nicht berücksichtigt und die Bilanz zum Weiterbau grob gefälscht.

Sind die von Kuhn genannten Zahlen 85 Hektar Bauland (siehe Kuhniana (3), 6,5 Mrd Projektkosten und Fertigstellungstermin 2021 nicht alle nachweislich falsch oder zumindest fragwürdig und geschönt? Ist das „kritisches Begleiten“? Leider besteht der Eindruck, dass Kuhn im Rathaus eher wie ein Wendehals agiert.

Feinstaub-Rössle

Derzeit wieder Feinstaub-Alarm in Stuttgart. Gibt es Ursachen von Stuttgart 21?
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Quelle: /myartschool.de/stuttgarter-feinstaub-rossle

Kuhniana (3)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 gegeben. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

StN vom 09. Januar 2017: „Für Projekte auf dem freiwerdenden Gleisvorfeld gebe es viele Ideen. So habe er den Neubau des Linden-Museums vorgeschlagen; auch ein Konzerthaus sei denkbar. Stuttgart brauche aber vor allem Flächen für sozialen Wohnungsbau.“
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Planungen für das ehemalige Gleisvorfeld braucht es noch nicht, der Bär ist noch lange nicht erlegt. Vor 2025 ist der Bahnhof kaum - wenn überhaupt irgendwann - fertig, dann kommt das Probejahr für die neue Verkehrsstruktur, dann muss das Gleisfeld rückgebaut werden. Die Bedeutung der Flächen zeigt sich beim Blick auf das "nachhaltige Bauflächenmanagement der Stadt Stuttgart" (NBS - Lagebericht 2008). Dort werden auch ohne S21 mehr als 200 Hektar Brachflächen für den Wohnungsbau ausgewiesen (ein aktualisierter Stand ist beim Hochbauamt von mir erbeten worden). „Sozialer Wohnungsbau“ hört sich natürlich gut an, aber taugen die teuren Bauplätze dazu? S 21 ein soziales Mäntelchen umhängen?
Im Europaviertel gibt’s wenigstens nur Wohnungen für Reiche und Superreiche... (
zum Blog aktuell).

Kuhniana (2)

Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Zeitung und - Nachrichten hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 gegeben. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.

StN vom 09. Januar 2017: Stuttgart - Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat die Bahn zu einer pünktlichen Fertigstellung des umstrittenen Bauprojektes Stuttgart 21 aufgefordert. „Denn das Vorhaben wird der Stadt erst dann gut tun, wenn es fertig ist“, sagte Kuhn der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Nach der Tieferlegung des Bahnhofs, deren Abschluss 2021 geplant ist, könne die wegen ihrer Kessellage an der Expansion gehinderte Stadt eine Fläche von zusätzlichen 85 Hektar nutzen.
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Hier ist sie wieder, die Werbelüge mit den 100 Hektar, scheinbar reduziert auf 85 Hektar (das schon bebaute „Europaviertel“ mit etwa 15 Hektar gehörte auch zu den 100 Hektar!). OB Kuhn macht sich für die altbekannte „Jahrhundertchance für die Stadtentwicklung“ stark, die längst als Schönrednerei entlarvt ist, siehe „21 gute Gründe für Stuttgart 21“, Grund Nr.13. Und: ist Stuttgart 21 nicht vor allem ein Bahnprojekt von „überragender Verkehrsbedeutung …mit überwiegend öffentlichem Belang“? Stattdessen wird von OB Kuhn nur auf die Stadtentwicklung gezielt. Und wieder wird der gänzlich illusorische „Abschluss 2021“ genannt.

PUA

Aus einer aktuellen E-Mail:
PS: Und sicherlich wird es bei S21 früher oder später auch einen PUA geben. Gab es ja bei der Elphi auch erst später.

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PUA = Parlamentarischer Untersuchungs-Ausschuss


Elphi und S21

Vergleich Elbphilharmonie - Stuttgart 21
Aus der Rundmail von Werner Sauerborn, ganzes Schreiben
hier lesen.
„Was Kostenexplosion, Zeitverzögerungen, Planungschaos, Faktenschaffen und Täuschungsmanöver von Politik und beteiligten Unternehmen betraf, standen sie sich in nichts nach…
anders als in Hamburg, wo es viel berechtigte Kritik, im Gegensatz zu S21 auch einen Untersuchungsausschuss gab, aber keine Bürgerbewegung gegen das Projekt und keine Forderungen nach Ausstieg gab, gibt es beides in Stuttgart, aus gutem Grund und unübersehbar.“
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Anders war in Stuttgart auch die spektakuläre Schlichtung mit dem
fragwürdigen Schlichterspruch und vor allem gab es enkeine 350 Montagsdemos und auch keinen „Schwarzen Donnerstag“, wo der erbitterte Widerstand gewaltsam weggeprügelt und - gespült wurde!

Wer wird dabei sein?

Prof.Dr.-Ing. Manfred Fischer an das Verkehrsministerium BW:

„Ich weiß nicht welche Personen und welche Kompetenzen im nächsten Lenkungskreis vertreten sind. Deshalb weiß ich auch nicht, was dort sachgerecht und verantwortungsvoll beschlossen werden kann“ (ganzes Schreiben hier).
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Es wäre höchst fahrlässig und unsinnig, den Lenkungskreis ohne bahnunhabhänge externe Fachleute aus Geologie, Tunnelbau und Verkehrsplanung abzuhalten. Deshalb erfrage ich die personelle Besetzung beim Ministerium; es darf keine Geheimniskrämerei geben.

Au S21 sitzen (1)

Aus der Einladung zur Fahrt nach Berlin zum Aufsichtsrat der DB am 30. Januar:
„Die Problemberge des Projekts werden immer höher. Nachdem bahnbeauftragte Gutachter auf die Dramatik des Anhydrits hingewiesen haben, besteht ein „hohes Risiko für die Betriebstauglichkeit“ der Tunnel und damit des ganzen Projekts Stuttgart 21.
Was machen die Verantwortlichen? Was macht der DB-Aufsichtsrat?
Ablenken,
Kopf in den Sand,
verdrängen,
vertagen
Au S21 sitzen
... und einfach weiterbauen!“

Kuhniana (1)


Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Zeitung und - Nachrichten hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 gegeben. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.

StN vom 09. Januar 2017: „Die Rede von Oberbürgermeister Kuhn bei der ersten Durchschlagsfeier für einen Stuttgart-21-Tunnel hat die Kritiker des Bahnprojektes überrascht. Der grüne Rathauschef will, dass das Vorhaben rasch fertig wird und seine städtebaulichen Vorteile entfalten kann.“
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Das hätte OB Kuhn aber sagen müssen
ZDF, dass er mit „Stuttgart 21 tut der Stadt gut“ die städtebaulichen Vorteile meint. So waren die Kritiker nicht nur „überrascht“, sondern empört angesichts des stadtzerstörerischen und die Bürgerschaft und Verkehrsteilnehmer, insbesondere in U- und S-Bahn, aber auch in Regional und Fernbahnen, belästigenden Projekts über vielleicht 15 Jahre und länger hinweg. Die städtebaulichen Nachteile wie Parkverlust im zentralen Schlossgarten mit Unterbrechung des „grünen U“, Abriss des Kulturdenkmals Bonatz-Bahnhof (Verlust der Schutzwürdigkeit), Verschlechterung des Stadtklimas durch Fehlen ausgleichender Gleisflächen u.a. werden natürlich von OB Kuhn genannt.

von wegen Bahnhof...

Demoposter von heutiger Montagsdemo Schlossplatz
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Morgen auf der Demo

Hinweis auf die folgende Rede auf der morgigen Montagsdemo ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart:
Dr. Christoph Engelhardt und Joris Schoeller,
WikiReal.org:
"
Postfaktische Politik zum 4. Bürgerbegehren: OB Kuhn trägt grüne Bürgerbeteiligung zu Grabe"
Die Rede beginnt gegen 18:21 Uhr und wird mit verteilten Rollen vorgetragen. Joris Schoeller übernimmt den Part von OB Kuhn.
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Die Rede wird aufgenommen und im Netz zur Verfügung gestellt. Den Link werde ich dann hier bekannt geben.

Beton-Württemberg

Retro-Blog vom 28. 01. 2016 als Ergänzung von gestern (Buchtitel von Gerhard Raff):

Beton 21
Überschlagsrechnung der Ingenieure 22:
„In Summe kommt man also auf rd. 11,35 Mio. to Beton entspr. etwa 2,2 Mio. to Zement sowie etwa 1,12 Mio to Stahl , was eine Freisetzung von rd. 2,95 Mio. to CO2 allein durch den Zement- und Stahl-Verbrauch beim S-21-Vorhaben zur Folge hat, den Einsatz der Baumaschinen und der LKW-Transporte nicht mitgerechnet!
Werden diese mitberücksichtigt, würde das eine Gesamt-CO2-Freisetzung von etwa 6 Mio. to durch den Bau von S-21 bedeuten! Daraus folgt: Auch in Bezug auf den Klimawandel ist S-21 nicht zu verantworten!“

Arms Stuegert!

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Aus „Gerhard Raff kann auch Hochdeutsch, Beton-Württemberg“ S.215

Oper S 21 (1)

G.F. Händel „Il Trionfo del Tempo“

„Sehr töricht ist der Steuermann,
der seinen Kurs nicht ändern will
und dem launischen Wind begegnet.

O Schiff, auch wenn du gut gerüstet bist,
kehre um, kehre um,
solange du Zeit hast, kehre ans Ufer zurück.“
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Steuermann = Vorhabensträger
Wind = Anhydrit
Schiff = Tunnelbauer
Ufer = Kopfbahnhof, Umstieg

Obigen Operntext von einer Aufführung in der Stuttgarter Oper 2011 zitiere ich bereits das fünfte Mal in diesem Blog. Erstmals aber im Zusammenhang mit dem Anhydrit-Risiko.

13 Minuten zum Fehl-Projekt 21

Video mit Argumenten gegen Stuttgart 21 hier.

„Aber hüte dich vor Zügen
In die Herrschaft des Verstandes…“ (
W. Busch, ganzes Gedicht hier)

Das gilt für alle S21-Gläubigen!


nüchterne Gesamt-Schadens-Bilanz

Thomas Felder schreibt an den Landesbischof wegen der ständigen Übertretung des Feiertaggesetzes durch die Bahn:
„Wenn so massiv gegen das FTG verstoßen wird und die Behörden sich weg ducken, dann sind Sie, lieber Herr Dr. July als Bischof gefordert, direkt mit dem Ministerpräsidenten Kontakt aufzunehmen – von Mann zu Mann. Dabei kann die relativ geringfügige Ordnungswidrigkeit nur der Aufhänger sein für eine nüchterne Gesamt-Schadens-Bilanz, welche das Monster S21 für jedermann sichtbar inzwischen vorweist: Mittels einer gigantischen Veruntreuung öffentlicher Gelder wird funktionierende Infrastruktur zerschlagen…“ (ganzer Brief hier)

Doppelblog zum Neuen Jahr

Der Neujahrswunschs heißt natürlich
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Die Bahn ließ immer wieder verlauten...

• S21-Projektmagazin der DB, 1998, S. 1: „... kann die Zahl der Ankünfte und Abfahrten in der Hauptverkehrszeit mehr als verdoppelt werden.“

• S21-Projektmagazin er DB, Frühjahr 2002: „Mehr als doppelt so viel Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren“.

Broschüre DB Infrastruktur ProjektBau, Oktober 2007, „Neubauprojekt Stuttgart – Ulm, Fragen und Antworten zum neuen Verkehrskonzept für Stuttgart und die Region“ Seite 3: „Der neue Hauptbahnhof ist doppelt so leistungsfähig wie der bisherige. Und er ist sogar auf Zuwachs geplant und könnte in einigen Jahrzehnten bei Bedarf weiter ausgebaut werden.“

S. 4: „Stichwort Zukunftsfähigkeit: Der Durchgangsbahnhof wird schon bei seiner Eröffnung die doppelte Leistungsfähigkeit des heutigen Hauptbahnhofs haben.“
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Geschätzter Verkehrsminister Hermann, Sie sind auf die Informationen der Bahn angewiesen. Von dort kommt aber leider Desinformation Marke „Lügenpack“ siehe die Werbung zur Leistungsfähigkeit. Können Sie nicht Ihre eigenen Erkenntnisse vertreten und dem Unheil Stuttgart 21 jetzt ein Ende machen? Die Gelegenheit ist günstig, wo selbst das Gutachten der Bahn das Risiko für Bau und Betrieb von Stuttgart 21 klar beschreibt.