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10.07.2011

An Herrn Sven Hantel
Leiter Personenbahnhöfe in Bad.-Württemberg
z.Hd. Kundenzentrum Hbf Stuttgart


Memory 27 - Offener Brief

Artikel „Service am Hauptbahnhof während der Bauphase“
in Dialog 21, Ausgabe 4, Seite 2


Sehr geehrter Herr Hantel,

zufällig bekam ich o.g. von mir nicht geschätztes Werbeblatt in die Hände und las in Ihrem Beitrag erstaunt:

…“Denken Sie an die Arbeiten an den S-Bahn-Rampen im Frühjahr 2010 und die Arbeiten am Gleisvorfeld Anfang dieses Jahres. Sie verlangen von uns ein hohes Maß an zusätzlicher Information und Lenkung der Reisenden. Die positive Resonanz unserer Kunden belegt, dass alle Maßnahmen gegriffen haben.“

Ich erinnere mich allerdings an ein „vergessenes“ Signal und das daraus entstandene längere Chaos im S-Bahn-Verkehr, das in vielen Presseartikeln und wütenden Kommentaren ausführlich zur Sprache kam. Ist das etwa eine „positive Resonanz“ für alle Maßnahmen?

Weiter schrieb
„Während der Bauarbeiten wird der Querbahnsteig um 110 Meter von der Empfangshalle in das Gleisvorfeld gelegt.“

Diese vielleicht 10 Jahre (mindestens) dauernde Tatsache heißt, dass ein Bahnkunde, der fünf mal die Woche im Hbf an- und abreist, fünf mal 220 Meter, also 1,1 Kilometer zusätzlich zurücklegen muss. Multipliziert um die Zahl der Reisenden ergibt das jährlich viel Erdumrundungen, wenn nicht Wege zum Mond und zurück. Auf eine Bauzeit von 10 Jahren gerechnet sind das nach einer überschlägigen Rechnung (mit 50% Abschlag!) von mir 1.440 mal rund um den Äquator. Ein gehöriges Plus für die Schuhindustrie und die Schuhläden.

Weiter:
„Heute führt nur ein barrierefreier Zugang am Nordausgang in den Kopfbahnhof und die Wege zu den Zügen sind lang.“

Warum, Herr Leiter Personenbahnhöfe, hat die Haupthalle nicht längst Aufzüge? Irgendwelche Profit bringende Shops oder Mietwagencenter wären für die Bahnkunden leichter entbehrlich! Die Wege im Tiefbahnhof bei Doppelbelegung der Gleise und treppauf treppab werden sehnsüchtig an die „langen Wege“ des wirklich barrierefreien Nordzugangs zurück denken lassen.
Genug.

Am Rande: Dass der jetzige Bahnhof zu einem stillosen Ramschladen (zum Beispiel Verkaufsbuden in der Halle) verkommen ist und z.B. bei den Gepäckboxen eine gnadenlose Abzocke statt „Service“ stattfindet, fällt in Ihre Kompetenz, der Sie im Hinblick auf die Bahnkundschaft nicht gerecht werden - schon gar nicht auf den Bahnhöfen im Landesinneren. Die Bahn denkt erst
nach ihrem Gewinnstreben an den Bahnkunden, das kann leicht hundertfach belegt werden. Ihre „Möhrchen“, zumindest die einiger unfähigen Bahnvorstände sind für die Bahnreisenden extrem kontraproduktiv.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Busch

Ihre eventuelle Antwort stelle ich unzensiert unter diesen Offenen Brief auf meine Seite http://www.siegfried-busch.de/page14/page14.html