Memory 34 Offener Brief als Mailpost, im Blog am 5. Mai 2013
Mössingen, am 4. Mai 2013
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
auf Ihrer Website steht immer noch zu Stuttgart 21:
„Ganz nach dem Motto „wer A sagt muss auch B sagen“ fordert Joachim Gauck im September 2010 den Weiterbau von Stuttgart 21. Das Bauvorhaben ist schon viel zu weit fortgeschritten, ein Stopp entzieht sich jeglicher Vernunft. Joachim Gauck vertritt die Meinung, jeder Politiker der seine Arbeit und sich selbst ernst nimmt, kann nicht für einen Baustopp sein. In jahrelangen Prozessen sind für den Tiefbahnhof in Stuttgart Entscheidungen gefallen.“
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Einspruch, Herr Bundespräsident! Das war vor 2 1/2 Jahren. Inzwischen ist ein Stopp noch dringender das Gebot der Vernunft! Ist es denn vernünftig, auf der Titanic21 Kurs auf den Niedergang des Bahnverkehrs zu nehmen? Die Augen vor dem Rückbau der Schiene zu verschließen? (http://www.wikireal.info/wiki/Stuttgart_21/Personenzug%C3%A4nge)
Herr Gauck, Sie sind von den Ohrenbläsern von Bahn und Politik falsch informiert worden. Das Bahnprojekt Stuttgart - Ulm dümpelt auch heute noch vor sich hin wegen kaum überwindbarer Probleme, großer Risiken und Schwächen und ungelöster Finanzierung. Für die Planer bei der Bahn gilt „Tut Buße, kehrt um, es ist noch nicht „viel zu weit fortgeschritten“, kein einziger Meter der überlangen Tunnelstrecken ist gebohrt, statt dessen sichtbare Verwüstung von Stuttgart, Zerstörung von hochrangigen Bau- und Naturdenkmälern unter Missachtung von Denkmals- und Naturschutz.
Die politischen Entscheidungen - in fragwürdigen Blockabstimmungen gefallen - beruhten auf nachweisbar falschen Vorgaben zu Kosten und Leistung durch Bahn und Politik, sie basieren also auf Betrug. Wollen Sie sich zu diesem „größten technisch-wissenschaftlichen Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte“ (Stern Oktober 2012) immer noch bekennen?
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Busch
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