Siegfried Busch
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07.01.2010
Memory 10 / Offener Brief
Als Mail und Briefpost
Auf der Website
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Herrn Ministerpräsident
Dr. Günther Oettinger
Konrad-Adenauer-Str. 12
70173 Stuttgart

Betrifft: Artikel von heute in der Bietigheimer Zeitung
Fernsehinterview vom 10.12. 2009


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Oettinger,

In der
Bietigheimer Zeitung von heute steht:

„Ein flammendes Plädoyer legte der gelernte Jurist für Stuttgart 21 ab. Baden-Württemberg müsse seiner wirtschaftlichen Zukunft wegen auch heute noch bereit sein, solche Großprojekte anzugehen.“

Sie sehen die „Wirtschaft“ und vernachlässigen sehr wichtige Werte für den Standort und für das Bahnreisen. Stuttgart 21 ist bei den meisten Baden-Württembergern negativ besetzt und dieses Negativ-Image wird sich verstärken trotz größter Werbung für das Projekt. Die damit verbundenen Unwahrheiten lässt sich die denkende Bevölkerung des Landes nicht gefallen, der Widerstand schwillt immer mehr an.

In Ihrem
Interview im SWR am „Tag unumkehrbar“ lassen Sie erkennen, dass Sie in einer anderen Welt leben. Drei Beispiele:
  1. „Ich glaube, wir haben jetzt die Kosten im Griff… das müsste reichen.“ Das glaubt kaum jemand, zumal es schon bei 2,8 resp. 3,1 Milliarden („best gerechnet“) genau so geklungen hat. Glauben Sie es denn selbst? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
  2. „.. in Cannstatt und Esslingen würde man nie zwei neue Gleise durchsetzen können…“ Wer spricht von Esslingen? Sie haben sich ja gar nicht um die alternative Planungen bemüht, bei denen es natürlich für Sie nichts zu gewinnen gibt.
  3. „...deswegen, das Projekt ist alternativlos…“ Diese Zweckbehauptung ist längst widerlegt durch erstrangige Experten.
Sehr geehrter Herr Dr. Oettinger, ich wünsche Ihnen in Brüssel viel Erfolg, - für das Land, die Stadt Stuttgart und die Bahnfahrer aber kein Stuttgart 21.


Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Busch