Grußblog

Alle liebe Blogleser-innen grüße ich mit den besten Wünschen zum Neuen Jahr. Das Untergangsprojekt S 21 möge ein gnädiges Ende finden oder eben ein Ende mit Schrecken.
UNADJUSTEDNONRAW_thumb_e118
Prosit Neujahr!

und tagt und tagt...

Anküdigung eines Artikels von Oliver Stenzel in Kontext-Wochenzeitung ab 1. Januar:
„2019 gab es bei Stuttgart 21 eine kleine Sensation: Es wird über einen
ergänzenden Kopfbahnhof diskutiert, da die Kapazitätsgrenzen der Tiefhaltestelle immer schwerer wegzureden sind. Die Arbeitsgruppe dafür tagt und tagt und tagt.“

Illu zum Lügenbahnhof

Der neue Bahnhof triftet noch Osten (müsste parallel zum alten Bahnhof sein) und und…
UNADJUSTEDNONRAW_thumb_e116

neue "Schmeichelworte verkehrt" zu S 21

  • völlig megalomaner (größenwahnsinniger) Unfug
  • digitales Debakel
  • größte Fehlinvestition in Deutschland der letzten Jahrzehnte
  • Lügenbahnhof
  • grausam realsatirisches Projekt

(3) gescheitert (Kosten)

Stefan Mappus (CDU), Landesverkehrsminister, Oktober 2004
offizielle Baukosten 2,8 Milliarden Euro
Eine Kostenexplosion schließe ich zu 99 Prozent aus."
…………………………………………………………………………
Günther Oettinger (CDU), Ministerpräsident, 18. August 2008
Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm mit dem neuen Hauptbahnhof in Stuttgart ist solide geplant und steht auf finanziell sicheren Beinen."
…………………………………………………………………………
Wolfgang Drexler (SPD), Landtagsvizepräsident und späterer S-21-Projektsprecher, August 2008
Wir sind froh, dass die Gegner des Projekts mit ihrer Kostenschätzung ganz offensichtlich falsch liegen. [...] Es sind keine Überraschungen mehr zu befürchten."
……………………………………………………………………………
Rüdiger Grube Chef der DB-Aktiengesellschaft, 9. November 2009
"Für mich liegt die Sollbruchstelle bei 4,5 Milliarden Euro."
……………………………………………………………………………
Rüdiger Grube Chef der DB-Aktiengesellschaft, 11. Oktober 2010
"Stuttgart 21 rechnet sich für uns bis zu Baukosten von 4,8 Milliarden Euro."
……………………………………………………………………………
Rüdiger Grube Chef der DB-Aktiengesellschaft 04. November 2010
"Lieber lasse ich mich anspucken, als dass ich mich als Lügner bezeichnen lasse."
……………………………………………………………………………
Volker Kefer, Bahn-Infrastrukturvorstand, 23 November 2011
"Wir haben seriös gerechnet."
…………………………………………………………………………………
Peter Ramsauer, Bundesverkehrsminister, 29. November 2011
"Wir haben [...] klipp und klare Verabredungen, die bei 4,5 Milliarden Euro liegen. [...] Das heißt, wir können gut schlafen und werden, zumal wegen des Sicherheitspolsters, mit dem Geld mehr als auskommen."
……………………………………………………………………………
Richard Lutz, Chef der DB-Aktiengesellschaft 23. März 2017
Ich bin finster entschlossen, dieses Projekt zu Ende zu führen, und zwar zu einem guten Ende. Wir werden es machen, im Rahmen der Kosten und im Rahmen der Terminpläne, die wir vereinbart haben."
……………………………………………………………………………………
Blog vom 30. April 2013:
Zuruf von Prof. Dr. Alexander Eisenkopf, Zeppelin Universität: S 21 Symbol gescheiterter Großprojekte
„...
Vielleicht erinnern sich einige Beobachter aber noch an die Beteuerungen der Bahn im Rahmen der Schlichtung im Spätherbst 2010, dass weitere Kostensteigerungen absolut ausgeschlossen seien und sogar noch Puffer existierten. Kritik an den damaligen Kostenschätzungen wurde in die Nähe von „Wehrkraftzersetzung“ gerückt und mit dem geballten Sachverstand der Deutschen Bahn vom Tisch gefegt. Jetzt fragt man sich, ob man es damals wirklich mit Sachverstand, bloßer Unfähigkeit oder bewusster Publikumstäuschung zu tun hatte.

(2) gescheitert (Bauzeit)

Alle Prognosen der Bahn erwiesen sich immer als falsch. Wenn die Fertigstellung von S21 über 10 Jahre später als geplant erfolgt (wenn überhaupt), ist das Projekt gemessen an der Vorgabe der Bauzeit nicht deutlich gescheitert?


Zur Erinnerung:
- 1997: „Hier kann gebaut werden, sobald (im Jahr 2008) der neue Bahnhof fertig ist.“
- Juni 2009: Architekt Ingenhoven: „…Fertigstellung im Jahr
2018 oder 2019“ (Veranstaltung im Haus der Wirtschaft)
- August 2009: „…Inbetriebnahme
2019/2020 geplant." Wolfgang Drexler, Sprecher des Bahnprojektes Stuttgart-Ulm

  • 20. Oktober 2017: „Die amtierende Bundesregierung baut unverändert darauf, dass das milliardenschwere Bahnprojekt Stuttgart 21 Ende des Jahres 2021 in Betrieb gehen kann.“
  • 20. Oktober: „Vor Ende 2023 wird Stuttgart 21 nicht fertig.“
  • 27. Oktober: Es kann 2024 werden.
  • 6. November: Der Bau von S 21 kann sich bis Ende 2025 hinziehen.
  • 7. November: Option 2026
  • 15. Dezember 2017: Kritiker „raunen“ 2028
  • 24. April 2018: „…wird es aus Sicht des S21-Kenners (Boris Palmer) 2030 werden.“ Stadthaus Ulm: *SÜDWEST PRESSE Forum* mit Boris Palmer (OB Stadt Tübingen)

(1) gescheitert (Leistungsfähigkeit)

An den Versprechungen und Vorgaben zum Baubeginn 2010 ist das Projekt Stuttgart 21 deutlich sichtbar gescheitert. Immer noch scheitert das Projekt vor sich hin. Derzeit im Vordergrund neben Kosten, Bauzeit, Brandschutz u.a. ist der Rückbau statt versprochener „doppelter“ Leistungsfähigkeit. Schlagzeile heute: Stuttgart 21 Zu viele Passagiere: Ist ein Ergänzungsbahnhof notwendig?
UNADJUSTEDNONRAW_thumb_e115


ausnahmsweise...

…heute, am Heiligen Abend, kein Nadelstich gegen das Unsinnsprojekt Stuttgart 21.

größenwahnsinniger Unfug (2009!)

Aus faz-Kommentar: „Einen völligen megalomanen Unfug ins Blaue hinein bauen und dafür aber ein solide gewachsenes, schönes, tolles, heimatliches, wunderbares Architekturensemble kaputt machen: Das ist, in kurzen Worten, die ganze Misere des geplanten Stuttgarter Bahnhofsumbaus.“

"andere Vorteile"

Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 6632 17. 07. 2019
a) …“Ein idealer Integraler Taktknoten mit systematischen kurzen Umsteigezeiten in alle Richtungen kann mit dem Bahnhofskonzept Stuttgart 21 mit einem Durchgangsbahnhof mit nur 8 Bahnsteigen aber nicht eingerichtet werden.

b) Mit Stuttgart 21 hat man sich für ein anderes Konzept entschieden, das andere Vorteile wie schnelle Durchmesserlinien besitzt…“
________________________________________________

Kommentar:
a) „ idealer Integraler Taktknoten“ ist geschmeichelt, weil überhaupt nicht möglich ist, nur ein „Kraut und Rübenfahrplan“
Neuer Flyer der Ingenieure 22,
b) „
andere Vorteile wie schnelle Durchmesserlinien“ Dazu nochmals aus einem Blog vom 13. März 2010:

Die „Durchmesserlinien“ sind doch die alte Masche mit den „Durchbindungen“ (21 gute Gründe Nr.3, „Ohne Umsteigen quer durchs Land“).

Wohin soll‘s denn gehen? Zum Beispiel aus Richtung Schwäbisch Hall kommend ohne Umsteigen über den Knoten Stuttgart

nach Schwäbisch Gmünd?
nach Göppingen?
nach Tübingen?
nach Rottweil?
nach Pforzheim?
nach Bruchsal?
nach Heilbronn?

Es geht jedenfalls aus allen Richtungen nur bei einer (1) von sieben (7) Regional-Bahnlinien als Direktverbindung. Deshalb ist es ganz sinnvoll, wenn Regionalzüge in Stuttgart enden und wieder zurück fahren. Ohne Umweg. Aber sie könnten auch im Kopfbahnhof leicht in einer andern Richtung als „Durchmesserlinie“ weiter fahren, so wie es heute schon die RB Heilbronn nach Göppingen macht. Dass bei Stuttgart 21 die Züge weiterfahren müssen liegt doch daran, dass „Kopf machen“ nicht mehr möglich ist, ein
entscheidender Nachteil der “Durchmesserlinien."

Kommentar

Prof. Dr.-Ing. N.N. in einer E-Mail von heute zum Blog von vorgestern, 19.12.19:
„Herr Pofalla ist zwar bei der Bahn für die Infrastruktur zuständig. Da er aber auf diesem Gebiet keinerlei Fachkompetenz aufweist, darf man seine Aussagen zu technischen Fragen überhaupt nicht ernst nehmen. Ernst zu nehmen ist aber, dass seine unqualifizierten Reden zu technischen Fachfragen aufgrund seiner Stellung die zahlreichen technischen Laien glauben lässt, was er sagt. Dass er diesen Laien aber das Geld aus der Tasche stiehlt, wenn er der Bahn Milliarden an Steuergeldern zuschanzt, merken diese Laien nicht. Auch merken sie nicht, dass ein Teil davon in den Löchern der Bahn (z.B. S21)versickern, wie das Herr Scheller, Chef des Bundesrechnungshofes, beim Bundesverkehrsministers anmahnt. Herr Pofalla gehört zu den Spaltern der Gesellschaft. Diese Spalter in machtvollen Ämtern sind heute die Geisel der Demokratien.“

Retro 2010: Großdemo

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_397d

Sprichwort

„Lügen haben kurze Beine.“

Bezogen auf die Mitteilung eines CDU-MdB von heute (Quelle später oder auf Anfrage):
„Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass wir heute Morgen im Verkehrsausschuss die Vorstände der Deutschen Bahn, die Herren Dr. Lutz und Pofalla, zu Gast hatten.
Auf meine Frage, wie es um die Kapazität des neuen Tiefbahnhofes steht, antwortete Herr Pofalla, dass das Projekt Stuttgart 21 die größte Kapazitätserweiterung ermöglichen würde, die es jemals im süddeutschen Raum gab und das Gesamtprojekt Stuttgart-Ulm eine größere Kapazitätserweiterung darstellen würde, als das sehr erfolgreiche Projekt VDE 8, die Neubaustrecke München-Berlin.“

Kraut und Rüben

Neuer Flyer der Ingenieure 22. Fazit: Wenn der Stuttgarter Bahnhof weniger als 14 Gleise hat (wie dies bei Stuttgart 21 der Fall sein wird), so ergibt sich ein Fahrplan wie "Kraut und Rüben", d.h. es kommt regelmäßig zu verpassten Anschlüssen, langen Warte- und Reisezeiten. Stuttgart 21 mit seinen 8 Gleisen ist für den Deutschlandtakt gänzlich ungeeignet. Der Tiefbahnhof bremst durchreisende Fahrgäste aus. Stuttgart 21 ist der langsamste Bahnhof…

Blog vom 24.9.2019 mit dem Titel „Kreide gefressen“:
Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode
Drucksache 16 / 6632 17. 07. 2019
„Die Landesregierung teilt die Auffassung der Deutschen Bahn, dass die Planungen des Deutschlandtakts und des Bahnprojekts Stuttgart 21 aufeinander abgestimmt sind und dass der Deutschlandtakt einen großen Gewinn für die Fahrgäste darstellt. Ein idealer Integraler Taktknoten mit systematischen kurzen Umsteigezeiten in alle Richtungen kann mit dem Bahnhofskonzept Stuttgart 21 mit einem Durchgangsbahnhof mit nur 8 Bahnsteigen aber nicht eingerichtet werden. Mit Stuttgart 21 hat man sich für ein anderes Konzept entschieden, das andere Vorteile wie schnelle Durchmesserlinien besitzt…“

MdB Michael Donath (CDU) am 17. 10. im Bundestag: „Nur mit dem Durchgangsbahnhof wird der Deutschland-Takt in und für Stuttgart überhaupt erst möglich.“ (Plenarprotokoll S.14441)
_________________________________________
Noch Fragen? JA! Ich frage vor allem das Verkehrsministerium Baden-Württemberg.



Gruß aus Hamburg

Liebe Blogleserschaft, ein märchenhafter Hamburg-Tag geht für mich zu Ende nach einem triumphalen Konzert des Radioorchesters Stuttgart mit Mahlers 9. Sinfonie in der Elbphilharmonie. Auch in Hamburg ist Beton-und Tunnelwahnsinn geplant; Stuttgart 21 bleibt ein Menetekel gegen unsinnige Planungen in Altona und am Hauptbahnhof.
Hamburg-Grüße mit dem heutigen Votum von Gottfried O.:
„2019, im Jahr des ("ehrlichen") Schweins haben wir es also nicht geschafft, das destruktive und klimaschädliche Projekt "Stuttgart 21" zu stoppen. Wir werden sehen, was das Jahr 2020, das Jahr der ("angriffslustigen") Ratte bringen wird.“

Retro aus 2009

Gerhard Raff („Herr, schmeiß Hirn ra“) Interview in der StZ:

„Für die qualifizierte Mehrheit im Nesenbachtal ist der Tag, an dem dieses "Jahrhundertprojekt" durchgedrückt wurde, einer der schwärzesten Tage der Stuttgarter Stadtgeschichte.

Unsere hochwohlweisen Volksvertreter wollen uns tatsächlich schon zu Lebzeiten unter den Boden bringen, den Bahnhof demolieren und den Schlossgarten zerstören.“

Schwarze Liste d

(Personen aus Politik, Wirtschaft und Bahn-AG, die Stuttgart 21 erfunden und befördert haben; es geht um die Verantwortung für den „Wurmbau zu Babel“ = Stuttgart 21 in Bezug auf Stadtzerstörung, Schwarzer Donnerstag mit Klassenjustiz, Bahn-Schädigung, Milliarden-Veruntreuung, Lügenpropaganda u.a.)

Prof. Martin
Stefan Mappus
Dr. Wolfgang Schuster

Hartmut Mehdorn
Dr. Rüdiger Grube
Wolfgang Drexler
Anette Sawade

Prof. Heimerl Wolfgang Schäuble
Georg Brunnhuber
Michael Donth
Angela Merkel
Roland Pofalla
Claus Schmiedet
Tanja Gönner

Dr. Peter
Prof. Dr. Lothar Späth +

Dr. Erwin Teufel
Dr. Manfred Rommel+
Dr. Joachim Gauck
Thomas Bopp
Bernhard Bauer

_________________________________
Aus Blogeintrag vom 29.6.’16 (Edzard Reuter – KONTEXT, 29.06.2016)
Wo sind sie geblieben, die Heizer auf der S-21-Lok? „Doch diejenigen Persönlichkeiten, die dafür im politischen Bereich verantwortlich waren, sind längst im Nebel verschwunden. Volker Kefer ist geblieben. Wer hingegen fragt nach Angela Merkel, nach Ronald Pofalla, nach Wolfgang Drexler, Claus Schmiedel, nach Stefan Mappus und Tanja Gönner und all den anderen, die uns dreist – und oft genug wider besseres Wissen – immer von neuem weisgemacht haben, alles sei in Ordnung, das geplante Geld werde mit Sicherheit ausreichen und das Projekt zeitgerecht realisiert?“
---------------------
Korrektur/Ergänzung: Volker Kefer hat inzwischen das Handtuch geworfen, Ronald Pofalla wurde sein Nachfolger. Pofalla, Thomas Bopp, Bernhard Bauer und Michael Donth sind noch „aktuelle Befürworter“.

aktuelle Befürworter (3)

Aus der Rede von Dr. B. Knierim: „Inzwischen gibt es auch fast niemanden mehr, die oder der Stuttgart 21 wirklich befürwortet. Die damaligen Treiber sind inzwischen fast alle abgesetzt oder wagen sich zumindest nichts mehr zu sagen.“

Täuschung! In der verödeten Bahnsteighalle des Hauptbahnhofs wurde die
Propaganda-Broschüre „Bezug“ (Nr.27, 32 Seiten, Auflage 80.000) verteilt. Dort kommen zwei Befürworter ausgiebig zu Wort.
Der CDU-Grande Thomas Bopp, Vorsitzender des Regionalverbands, dürfte sich vermutlich wie die meisten einstigen Promi-Befürworter altershalber vom Acker machen. Noch preist er S21 und S-Bahn in den höchsten Tönen (Bezug Nr.37, S.8 ff) mit Schmeichelworten:
  • strategisch überaus wichtig
  • Ausbau der Infrastruktur an das Hochgeschwindigkeitsnetz Europas
  • Mobilitätsdrehscheibe am Flughafen
  • insgesamt eine Fahrzeitverkürzung
  • deutliche Steigerung von Kapazität, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit (S-Bahn)
  • eine gute Zukunft gestalten

Riesenkrake S 21

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_e104
Karikatur: Tobias Mey

S21-Geld fehlt

Chef des Bundesrechnungshofs kritisiert deutlich das Milliardenprojekt Stuttgart 21 (Minute 6:20). Die Edel-Gauner der Politik kümmert das nicht. Das finale Desaster scheint unausweichlich.

Das Schwierigste am Schluss, warum?

Stuttgarter Zeitung: …“Die letzten paar Hundert Meter des Fildertunnels in Richtung Tiefbahnhof gehören zu den kritischsten Abschnitten bei _Stuttgart 21. Imposante 20 Meter breit und 18 Meter hoch sind die beiden Röhren, die hier im Übergang zum Talkessel je zwei Gleise aufnehmen werden.“…
________________________________________________________

Ursprünglich sollte die Bohrung der Fildertunnelröhren von unten, vom Bahnhof her erfolgen. Aber es gab Probleme wie eine unerforschte Doline im Zugangsbereich des Fildertunells und Wasseraustritt bei Bohrloch 203 im Anhydrit direkt über dem Fildertunnel. So änderte man die Planung und begann die Bohrung auf den Fildern. Denn wäre der Beginn des Fildertunnels hinter dem Bahnhof auf den ersten Metern schon zum ausweglosen Desaster geworden, hätte es für das Projekt das Aus bedeutet. Die Spannung steigt, ob jetzt dieses Schlussstück gelingt. Was aber im Worst Case?

Apell an Aufsichtsrat der Bahn-AG

Aus der Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21:
„Das Projekt Stuttgart 21 reiht sich ein in eine ganze Reihe von Großprojekten, die allesamt – unter dem Vorwand, dem Bahnverkehr zu dienen – lediglich die Interessen von Bauwirtschaft und Investoren bedienen: Zweite Stammstrecke München, Verlegung Bahnhof Hamburg-Altona, Fehmarnbelt-Tunnel.

Der Aufsichtsrat der Bahn darf nicht tatenlos zusehen oder gar unterstützen, dass das Unternehmen als Melkkuh zur Generierung von Aufträgen für Bauindustrie und Immobilienwirtschaft missbraucht wird.“

aktuelle Befürworter (2)

S21-Vereinsvoritzender Bauer ist „nach wie vor von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke fasziniert.“ Die städtebaulichen Vorteile (Roseinsteinviertel) nennt er „ein tolles Leuchtturmprojekt“ und erwähnt natürlich nicht, dass auch ohne S21 die meisten Flächen frei werden können oder schon sind. Für die Sammlung „Schmeichelworte der Befürworter“ wird man fündig:
  • für die ganze Republik ein Gewinn
  • Bahnfahren wird dadurch wesentlich attraktiver
  • In Summe ist dieses Projekt zukunftsgerichtet
  • dieses Projekt ist durch und durch ökologisch
  • attraktive Mobilität
  • leistungsfähiger Schienenverkehr für die Zukunft
Klar, „ein guter Abt lobt sein Kloster“… aber diese Lobgesänge sind falsch.

Ergänzung zum Blog von gestern

In der Verlautbarung der Landesregierung (16. Wahlperiode Drucksache 16 / 6632 17. 07. 2019) heißt es

aktuelle Befürworter (1)

Aus der Rede von Dr. B. Knierim: „Inzwischen gibt es auch fast niemanden mehr, die oder der Stuttgart 21 wirklich befürwortet. Die damaligen Treiber sind inzwischen fast alle abgesetzt oder wagen sich zumindest nichts mehr zu sagen.“

Täuschung! In der verödeten Bahnsteighalle des Hauptbahnhofs wurde die
Propaganda-Broschüre „Bezug“ (Nr.27, 32 Seiten, Auflage 80.000) verteilt. Dort kommen zwei Befürworter ausgiebig zu Wort. S21-Vereinschef Bernhard Bauer ist als prominenter CDU-Mann im Projekt verstrickt (Kontext „Böser Bube“).
Bauer (
„Bezug“ S.22 ff): „In der Schlichtung habe ich viele Facetten im Für und Wider kennengelernt und bin nach wie vor von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke fasziniert… In Stuttgart entstehen ganz neue Wohnflächen mitten im Zentrum. Das ist klimafreundlich, weil man nicht auf der grünen Wiese in den Randgebieten der Stadt bauen muss und damit Pendlerverkehr produziert. In Summe ist dieses Projekt zukunftsgerichtet, es ist ein ökologisches Projekt und es ist ein Projekt, das alle Unterstützung verdient. Genau deshalb bin ich hier und mache diese Arbeit.“

neue "Schmeichelworte verkehrt" zu S 21

Schmeichelworte seit 4.12.2019:
  • Deutschlands dümmstes Großprojekt
    • eine komplette Katastrophe
  • unsinnigstes Projekt der Eisenbahngeschichte
  • reine Profitmaximierung
  • Instandhaltungskrise für die nächsten Jahrzehnte
  • viel zu kleiner Tiefbahnhof effektiv zurückgebaut
  • alles andere als nachhaltig
  • absurde neue Trasse über die Alb
  • massive negative Klimawirkung

effektiv zurückgebaut

Aus der Rede von Dr. Bernhard Knierim, Bahn für Alle, auf der 492. Montagsdemo am 2.12.2019
„Der Stuttgarter Knoten – der wichtigste im Südwesten des Landes – ist der einzige, der nicht ausgebaut wird, sondern mit dem viel zu kleinen Tiefbahnhof effektiv zurückgebaut wird! Und mit den vielen Kilometern an neuen Tunnels, die mit einem besseren Konzept zum größten Teil verzichtbar gewesen wären, schafft man sich schon heute die Instandhaltungskrise für die nächsten Jahrzehnte mit weiteren Milliarden an Kosten. Wenn Tunnels gesperrt werden müssen – sei es wegen sich hebendem Anhydrit oder aufgrund der ganz normalen Routineinstandhaltung – dann kann der Tiefbahnhof schlichtweg nicht mehr angefahren werden! So ein Bahnhof ist alles andere als nachhaltig und eine komplette Katastrophe für einen zukünftig wachsenden Bahnverkehr!“

Zufriedenheit

Petra Brixel in ihrer Moderation zur letzten Montagsdemo am 2. Dez. 2019:
…“Ich gehöre zu der Gruppe der Senioren und Seniorinnen für einen vernünftigen Kopfbahnhof. Den wir seit ja seit mehr als 100 Jahren haben. Wir brauchen keinen neuen Bahnhof, wir haben einen. Man muss auch mal mit dem zufrieden sein, was man hat.“
_______________________________________
Die geplante Schräg-Halbtief-Haltestelle statt des bewährten, pünktlichen und barrierefreien Kopfbahnhofs kann wenig Zufriedenheit bewirken, siehe
Schmeichelworte verkehrt.

Postertext...

…Deutschlands dümmstes Großprojekt“
INFO durch Peter Müller: „heute (04.12.2019) wurde vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim die Klage von Wolfgang Jakubeit (Ingenieure 22) gegen die Projektgesellschaft Stuttgart - Ulm verhandelt. Es ging darum, ob Wolfgang Jakubeit Akteneinsicht nach dem Umweltinformationsgesetz in die Pläne der DB zur Evakuierung von Zügen in den S21-Tunneln bekommt oder nicht. Einige unserer Mitstreiter, darunter Dieter Reicherter, Johanna Almstedt und Hans Heydemann sowie weitere IngenieurInnen 22 begleiteten den Kläger und wohnten der Verhandlung bei.“
UNADJUSTEDNONRAW_thumb_e0f7
Foto privat Ergebnis: Teilerfolg, Akteneinsicht wurde gewährt.

neue Schmeichelworte verkehrt zu S 21

seit 26.11.2019:
  • gigantomanisches Projekt
    • Symbol des Größenwahns
    • Klimakiller-Wahnsinn
    • schlechtester Bahnhof aller Zeiten (Dr.B.Knieriem)
  • nicht zukunftsfähiges Auslaufmodell
    • Skandalprojekt Stuttgart 21

Bahnversagen

SWR aktuell: „Bis zum 13. Dezember werden auf den Bahnstrecken zwischen Tübingen und Pforzheim und zwischen Tübingen und Stuttgart mehrere Verbindungen gestrichen. Grund ist laut Bahn Personalmangel.“

Schwarzwälder Bote: „Dornhan. Pofalla ist der Hauptreferent dieser Veranstaltung, die 2020 zum 21. Mal stattfindet. Der Bahnvorstand spricht zum Thema "Starke Schiene im Südwesten: Investitionsoffensive in Baden-Württemberg“.
_____________________________________

Pofalla redet von „Starker Schiene“. Mehr wäre zu berichten von schwacher Schiene, von Versäumnissen, Zugausfällen, Verspätungen. Dafür ist Pofalla verantwortlich. Auch für das Desaster Stuttgart 21.

markierte Schmeichelworte

Einige Zitate aus der langen Liste der „Schweichelworte verkehrt“ sind von mir markiert worden und mit Namen versehen:

  • größte Fehlentscheidung der Eisenbahngeschichte Minister Hermann

  • granatenteurer Milliardenscheiß OB Palmer

  • die Pervertierung der Idee von Eisenbahn Prof.Dr. Rohrhirsch

  • die Mutter aller zynischen, aberwitzigen, pharaonischen Bahnrückbauprojekte Prof.Dr. Wolfgang Hesse

  • S21 ist der größte technisch-wissenschaftliche Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte Dr. Christoph Engelhardt

  • Stuttgart 21 ist ein organisiertes Verbrechen an der Stadt Stuttgart. Und an der Eisenbahn. Gangolf Stocker

  • das dümmste, asozialste und dreisteste deutsche Großprojekt der Nachkriegszeit Volker Lösch

___________________________________________________________________________
Die Projektbetreiber bleiben aber bei ihrer von Anfang an verlogenen Strategie „unumkehrbar“ und „alternativlos“, obwohl sie wissen, dass Stuttgart 21 in einem Desaster enden wird. Mein Votum im Einspieler bei 2+Leif Minute 0:20 (2010): „Unumkehrbar und alternativlos, das sind die beiden Grundlügen..." Das Desaster ist sogar schon da, denn das bejubelte „Jahrhundertprojekt“ ist in wesentlichen Vorgaben schon jetzt gescheitert: Leistungsfähigkeit, Bauzeit, Kosten u.a.