Satire-Lyrik
Leserkommentar zum „Fiasko“-Kommentar in der Stuttgarter Zeitung
ICH BIN RÜDIGER THE MASTER OF DISASTER
Schon in Sachen Fokker
War ich ein mieser Zocker.
Bei Mitsubishi, Chrysler gar
Bracht’ ich den Daimler in Gefahr
Und jetzt kriegt ihr die volle Dröhnung
Mit meines Lebenswerkes Krönung.
Ich will und kann nicht drauf verzichten
Das schöne Stuttgart zu vernichten.
Den Park, die Quellen, Denkmalschutz.
Ich tret’ es alles in den Schmutz.
Das Volk, das acqua minerale
Das ist mir doch komplett egale.
Mit Bäumen, illegal gefällt
Bau ich mir meine eig'ne Welt.
Für mich zählt nicht der Nahverkehr.
Mich interessiert nur mein Salär
UND GANZ EGAL WAS ICH VERBRECHE
AM ENDE ZAHLT SIE IHR, DIE ZECHE.
"Hallo
(Mailnotiz von heute)
Die große Überraschung
„Nachdem der Südflügel abgerissen ist und der Schlossgarten zerstört, 177 wertvolle Bäume gefällt worden sind, stellt sich die Situation des Grundwassers nun ganz anders dar. Die Bahn hält es für unumgänglich, 6,8 Millionen Kubikmeter abzupumpen (+125%), allein im Talkessel.“
Viele weiter Informationen unter der Überschrift „Größte anzunehmene Panne“ hier.
Wo wird der größte Engpass sein?
Die Geislinger Steige ist 5,6 km lang, der ICE darf max. 70 km/h fahren.
Filder-Antragstrasse, ICE 80 - 100 km/h. Es wird von der Länge dieser Trasse abhängen, wo der größte Engpass zwischen Mannheim und Ulm sein wird. Durch die Gleisteilung mit der S-Bahn wird der Filder-Engpass noch sinnfälliger.
Alle sprechen von Tricks, Lügen und Betrug. Wir auch!
Kommentar von Eberhard Frasch bei www.durch-sicht21.de

Hohn und Spott
(Blog-Nachtrag für gestern)
Sicht aus Belgien auf Stuttgart: „...eine ganze Blase von Leuten mit großem Krattel, Visionäre, Weltwirtschaftshelden, Finanzgenies und jetzt auch noch Energiewender ohne irgendwelche Anwandlungen von intellektueller Ethik. Für diese herrschenden Kreise stellt ihr Nabel das Zentrum der Welt dar, ihre Nasenspitze markiert den Zukunftshorizont, ihr Verhältnis zu Sachverhalten welche in Widerspruch zu ihrer Vision stehen könnten, ist das der Ignoranz. Und der Inhalt der Vision ist einfach „wir sind ganz toll, weg mit dem alten Kram, wir sind die Zukunft, so was wie uns gibt’s nirgends mehr“. Und mit letzterem haben sie nicht ganz Unrecht.“
Projektsprecher ist kein Erstklässler
„Gleich hinter dem Bhf Lütttich, Richtung Brüssel beginnt der „plan incliné“. Dort wurden zunächst die Wagons mit der Seilwinde auf die Hochebene gezogen bzw ins Maastal hinuntergelassen… Die Steigung ist übrigens steiler als bei der Geislinger Steige und der Höhenunterschied ist ziemlich vergleichbar, nur hat die Geislinger Steige mehr Kurven. Zu behaupten, die Geislinger Steige stelle den „grössten Engpass des europäischen Schienennetzes“ dar, kann man einem schwäbischen Erstklässler wohlwollend verzeihen, darf aber einem Projektsprecher nicht nachgesehen werden.“
Heute in Lüttich/Belgien

Das ist eine Standardsituation im geplanten Tiefbahnhof S21: eine Türe ist neben dem Engpass Rolltreppe und davon gibt es sechs. „Es geht doch!“ kann man mit Recht sagen. Aber es geht eben schlechter und beengter im Vergleich mit dem heutigen Bahnhof ohne Engpässe. Stuttgart 21 ist eine Verschlechterung der Reisequalität trotz aller gegenteiliger Beteuerungen aus dem Sprecherbüro „bequemer“.
Nachtrag der "Pfeilspitze"
Eine Meinung von Werner Sauerborn, die sich auch in vielen Zeitungskommentaren findet: „Am Donnerstag brannte es in einem der S-Bahntunnel. Tausende Reisende mussten fast eine Stunde warten. Kein Problem für die Zurechtbieger der Bahn. Erstattungen gebe es nicht, da die Wartezeit ja unter einer Stunde gelegen habe. Der Notfallplan habe ja funktioniert, weil die S-Bahnen oberirdisch umgeleitet werden konnten. Stgt. Zeitung, Bericht Wer aus Schaden lernen wollte müsste schlussfolgern: deswegen kein S 21, denn dort wird es die für den S-Bahnverkehr zentrale oberirdische Ausweichroute nicht mehr geben.“
Gegendarstellung

Aktueller Kommentar von Siegfried Busch zu Bahnsprech(er) „verkehrlich, vertraglich und wirtschaftlich“ bei www.durch-sicht21.de
...und montäglich grüßt das Anti-Murmeltier!

"demokratische Volksabstimmung"
Hessel: Ich halte die Empörung der Stuttgarter für völlig gerechtfertigt. Der neue Bahnhof ist eine Schande.
Welt Online: Es ist demokratisch abgestimmt worden.
Hessel: Aber von wem und unter welchen Bedingungen? Hat man wirklich darüber nachgedacht, was aus dem schrecklichen Bahnhof wird, wenn die Bäume alle abgehauen werden?
Welt Online: Was ist demokratischer als eine Volksbefragung?
Hessel: Die Bevölkerung ist falsch befragt worden. Ihr wurde vorher gesagt, dass, wenn der Bahnhof nicht kommt, Arbeitsplätze verloren gehen. Auf lange Sicht sind es die Empörten, die Recht haben.
Irrweg des Schneller-Höher-Weiter-Größer
Jens Loewe, OB-Kandidat in Stuttgart.
Autoren gesucht - wer schreibt?

Post für die GRÜNEN
Tag der Wahrheit
Wer kann mithelfen?
... wir müssen binnen weniger Tage in einem einmaligen Kraftakt mindestens 10.000 EUR zusammen bekommen.“
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Während die Projektbetreiber21 schier unbegrenzte Mittel für Werbung und Gerichte haben, müssen die kundigen Bürger selbst solidarisch für Rechtsmittel zusammenlegen. Ganzer Spendenaufruf hier.
Bahnsprech in der Wirklichkeit

Neues Großtransparent am versperrten Nordausgang für die Reisenden, die zu ebener Erde den Bahnhof verlassen wollen: „Bei unseren Bauarbeiten bleibt Ihnen ein kleiner Umweg leider nicht erspart.“ (Foto im Blog siegfried-busch.de)
Der „kleine Umweg“ ist über fünfmal länger (350 Meter statt 65 Meter) als der seitherige Weg durch den Nordausgang! Statt direkt von Stuttgart nach Frankfurt zu fahren, könnte man auch einen kurzen Umweg über München, Freiburg und Köln machen. Das wäre nach Bahnsprech dann ein „kleiner Umweg". Selbst informieren und denken und der Bahn gründlich misstrauen ist notwendig. Oben bleiben!
(siehe auch Skizze des Umwegs im Blog vom 2. Mai)
Pannenprojekt Stuttgart 21
„Die spektakulären Pannen deutscher Großprojekte
Stuttgart 21, die Elbphilharmonie, der Hauptstadtflughafen: Die Liste der großen Pannenprojekte in Deutschland ist lang.“
Aus den Kommentaren: “Diese Labertaschen (Ramsauer und Grube) haben uns schon genug Mist erzählt, mit S21 steht uns die größte Lachnummer noch bevor…“
S21 medial noch nicht abgeräumt!
„Der angestrengte Versuch, das Thema S21 unter Berufung auf die Volksabstimmung medial abzuräumen, scheint zu scheitern.“
Heute in der taz: „ Das Allgemeine Eisenbahngesetz lässt den drastischen Rückbau der Verkehrsinfrastruktur nicht zu, als der sich S 21 erwiesen hat.
Was der gesunde Menschenverstand schon lange wusste, ist inzwischen ebenfalls gut belegt, unwidersprochen von der Bahn, wissenschaftlich und durch bahninterne Dokumente: Ein achtgleisiger Tiefbahnhof kann nicht die Kapazität eines sechzehngleisigen Kopfbahnhofs bieten und erst recht keine Leistungssteigerung um 30 Prozent in der Spitzenstunde, wie sie von den Projektbefürwortern versprochen und wie es Grundlage der Volksabstimmung im November 2011 war.“ (Zitat Eisenhart von Loeper)
Lügenbaron?
Stimmt das tatsächlich oder ist es eine dreiste Lüge?
Für den S21-Hauptbahnhof wurde im September 2009 eine aktualisierte Untersuchung der Bahnhofsqualität im Hinblick auf den Bewegungskomfort der Resisenden gemacht: Abschlussbericht_Personenstromanalyse
Zusammenfassung:
- selbst bei einem Passagieraufkommen von nur max. 29 Zügen (heute 37) sind im Bahnhof schon zahlreiche Engstellen an Durchgängen, Ausgängen und Treppen zu erwarten,
- konkret wird für den Bewegungskomfort der Reisenden in den Spitzenzeiten an all diesen Punkten die miserable Qualitätsstufe D („deutlich eingeschränkte Bewegungswahl“) vergeben,
- für den Rest des Bahnhofs wird die immer noch die schlechte Qualitätsstufe C ("eingeschränkte freie Bewegungswahl") angestrebt.
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Ist das etwa eine „komfortable Nutzung? Zum Vergleich: Der Kopfbahnhof Stuttgart ist ein Premiumbahnhof mit der Qualitätsstufe A. Will die Landesregierung und die Stadt tatsächlich den Rückbau des Verkehrsknotens Stuttgart auf 29 Züge und eine drastischen Rückgang des Bewegungskomforts der Reisenden? Oder sind das keine Argumente mehr nach der Volksabstimmung?
Gegessen - aber noch nicht gekotzt!
StN: „Es darf auf den Fildern nichts Neues geplant werden, das das verkehrliche Gesamtkonzept von Stuttgart 21 infrage stellt“, sagte S-21-Sprecher Wolfgang Dietrich am Montag.“
Dazu aus den Kommentaren:
A. „Seit der Volksabstimmung ist die Sache gegessen. Und fertig.“
B. „Die Sache ist gegessen - wohl wahr! Aber gekotzt ist sie noch nicht!“
Absurdistan
Steffen Siegel, aus der Montagsrede am 4. Juni zm „Filderdialog“, Marktplatz Stuttgart: „Fakten und Argumente sind eher störend. Nachfragen oder gar eine Diskussion vor dem ganzen Plenum sind ausdrücklich nicht vorgesehen!“ „Das Spiel heißt: Fakten verstecken statt Fakten checken.“ „Das Spiel heißt außerdem: Verwirren und Verunsicherung stiften. Die CDU plakatierte ganz groß im Landtagswahlkampf: "Ja zum Schlichterspruch". Dort forderte Geissler den leistungsfähigen Erhalt der Gäubahn von Vaihingen über die Panoramastrecke nach Stuttgart. Einerseits heißt es jetzt wörtlich: "Der Dialog berücksichtigt das Ergebnis der Schlichtung", andererseits sagen sie, wieder wörtlich: "Eine wesentliche Prämisse ist die Führung der Gäubahnzüge über den Flughafen. Absurdistan pur an vielen Stellen.“ „Was hier abläuft ist keine Bürgerbeteiligung, es ist eine "Bürgerbeleidigung“.“ (Ganze Rede hier lesen.)