Ausstellungen im Turm und Rathaus

Aus der Zeitung „Zwei Polizisten erzählen“
„Ich habe mich in der S-21-Ausstellung im Rathaus informiert.“
„Ich habe die S-21-Ausstellung im Bahnhofsturm besucht.“
_________________________________
Kommentar: Beide Ausstellungen sind Werbeveranstaltungen voller Beschönigungen, Fälschungen (z.B. Großfotos im Rathaus) und einseitiger Propaganda. Die Darstellung der Alternative K21 fehlt natürlich. So wird die Stadtplanung mit 100 Hektar frei werdender Fläche gepriesen, aber die Probleme des Stadtklimas bei der gezeigten Hochbebauung fallen ebenso unter den Tisch wie die großen Flächen(80% nach Rössler&Vieregg), die auch bei Erhalt des Kopfbahnhofs frei werden und Großteils schon sind.

Wahlpropaganda der CDU mit Großprojekten

1996, Killesbergmesse: 1,6 Millionen Besucher.
2010,
neue Messe am Flughafen: 1,1 Millionen Besucher.
Woran liegt das? Eine Erkundigung über Zahlenspiele bei Großprojekten
in der Stuttgarter Zeitung

Auch das
Großprojekt Main-Donau-Kanal enttäuschte die Erwartungen. Rückgang des Containerverkehrs von rund
10 000 Containern in 2000 auf
1 000 Container in 2009!
Bei den Massengütern wird die mögliche Kapazität weit unterschritten.

Beide Großprojekte dürften im Vergleich mit Stuttgart 21 einmal viel besser dastehen, obwohl beide die Erwartungen nicht erfüllt haben.

Wenn es künftig verstärkte Probleme mit der Realisierung von Großprojekten gäbe, wäre es bei ähnlich starken Bedenken wie gegen die Messe, den Donaukanal und Stuttgart 21 nur gut für das Land!

OB Rommel:
Bei manchem, was man vorwärts treibt,
wär’s gut, wenn’s gänzlich unterbleibt.“

DEMO heute

Haufen Volks... Veranstalter 40 000, Polizei 13 000
Wer dabei war und den endlosen Demozug gesehen hat, kann auf wackelige Zahlen verzichten. Bei den Fotos der Stuttgarter Nachrichten ist wieder dokumentiert: es ist die Mitte der Gesellschaft, die Bürgerschaft, die den Wahnsinn Stuttgart 21 verhindern will.

Foto: Peter Gierhardt

Die ZEIT blockt

Aktuelle Ausgabe der ZEIT von gestern:
Titelseite „Ein wahnsinnger Zug“.
Dossier, „Die Wahn-AG“

Der ZEIT-Redakteur schreibt in der 3-seitigen
Titelgeschichte „Die Wahn-AG“ kein einziges Wort zu Stuttgart 21, obwohl es das aktuellste und brennendste Beispiel für die „Wahn-AG“ ist. Stattdessen ausschließlich über die Rheinstrecke und die stagnierende Schnellstrecke Erfurt-Nürnberg mit den „So-da-Brücken“.

Bekam die ZEIT einen Maulkorb, von wem auch immer? Ist die Redaktion käuflich? Herr Kirbach, bitte antworten Sie. Warum haben Sie Stuttgart 21 ganz ausgeblendet?

Zur „Irrfahrt in die Zukunft“ der Bahn passt Stuttgart 21 nämlich ganz nahtlos! Auch hier werden Milliarden versenkt, obwohl es längst eine bessere Alternative gibt. Noch ist das Projekt zu stoppen.

Irrfahrt in die Zukunft

Die ZEIT in der heutigen Ausgabe:
Ein wahnsinniger Zug - Als hätte die Deutsche Bahn nicht schon genug Probleme – jetzt starten Konzernchefs und Provinzpolitiker auch noch eine Irrfahrt in die Zukunft. Warum die Bahn sinnlose kostspielige Zugstrecken baut und die Menschen zur Verzweiflung treibt.
________________________________
„Oblen bleiblen“:
Video aus Mumbay

Schlagzeilen vom Tage

StN: Wieder Stellwerkskollaps bei der Bahn
Schwäb. Tagblatt: Umsteigen wegen S 21
Solche Meldungen kehren regelmäßig wieder und werden die nächsten 10 Jahre oder länger andauern. Die Zeitverluste der Reisenden können durch künftige Zeitgewinne wohl kaum mehr eingeholt werden. Gestern war an der Abfahrtstafel in Stuttgart nur ein einziger Zug ohne Verspätung angezeigt. Der RE nach Tübingen hatte bei der Ankunft eine halbe Stunde Verspätung.
BILD: Daimler wirbt mit Info-Mobil für Stuttgart 21
Die Schwächung der Schiene ist für Daimler und Co. positiv, eine Werbung für Stuttgart 21 deshalb sinnvoll und lohnend. Mehr Verkehr auf die Straße durch PKW, LKW und Busse, das ist gut für das Autoland Baden-Württemberg.

Verschwendung von Bauland

Durch Stuttgart 21 werden zwar künftig Flächen zur Stadtentwicklung frei (zirka 80% dieser Flächen sind bereits heute oder werden mittelfristig - nach Dr. Rössler - auch bei Erhalt des Kopfbahnhofs frei). Am „Inneren Nordbahnhof“ dienen aber große Bauflächen der künftigen Baulogistik, seit über einem Jahrzehnt deswegen frei gehalten. Welcher Verlust entsteht insgesamt durch diese Blockade? Es sind vermutlich mehrere hundert Millionen Euro, die in keiner Kostenstatistik auftauchen.

ignorant und stumpfsinnig

FAZ Bericht zur Bonatz-Ausstellung in Frankfurt
„….Zu erkennen, dass die Bauherren von Stuttgart 21 mit diesem einzigartigen Denkmal so ignorant und stumpfsinnig umgehen wie 1928 die fanatischen Funktionalisten, die den Bau als reaktionären Giganten diffamierten, bleibt dem Besucher überlassen. Oder eben nicht - denn nur mit extrem großen Scheuklappen könnte man im Deutschen Architekturmuseum die Verstümmelung des Stuttgarter Hauptbahnhofs als Lappalie abtun…“

ohne Titel und Anmerkung

„Die Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm ist unverzichtbar für den Personenverkehr und zudem die ökologisch optimale Lösung für Mensch und Natur", sagt Volker Kefer, Bahn-Vorstand für Technik und Infrastruktur.
Aus der Schlichtung

„Wir haben es geschafft, zu beweisen, dass K21 im ganzen Land als die bessere Alternative erkennbar wurde.“ Erklärung Aktionsbündnis

Mössinger Nabelschau

Pfarrer i.R. Albrecht Esche ist Pressesprecher des Mössinger Aktionsbündnisses. Bis zur Wahl im März finden drei Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den GRÜNEN statt, bei denen bekannte Vertreter des Widerstands, Klaus Gebhard, Egon Hopfenzitz und Josef-Otto Freudenreich, sprechen.

Dazu Esche:
„In Mössingen kämpfen wir als "Aktionsgruppe Steinlachtal für K 21" unverdrossen gegen S21, nicht nur, weil wir meinen, die besseren Argumente zu haben, sondern auch weil wir die geistige Ausrichtung und Mentalität einer Politik nicht für gut heißen können, die alles technisch Machbare durchdrücken und ausführen will, ohne Gedanken der Nachhaltigkeit und des sich Bescheidens.

Es geht längst nicht mehr nur um einen Austausch der Argumente pro und contra S 21 oder K 21, sondern um geistige Dimensionen und Mentalitätsunterschiede, die unsere Zeit- und Weltlage ansprechen: Wie begegnen wir der Zukunft? Weiterhin mit "höher - schneller - weiter", mit Wachstum ohne  Grenzen, mit der technischen Machbarkeit aller Möglichkeiten?  Und das alles verbunden mit einer Politik "von oben", die selbstherrlich durchführt, was ein kleiner Kreis beschließt (s. "Der schwarze Filz" in: "Stuttgart 21 - Die Argumente", darin der Beitrag von Josef-Otto Freudenreich).“

Widerstand plus!

Aus einer Rundmail Aktionsbündnis K21:
„Laut "Schlichterspruch" von Heiner Geißler darf Stuttgart 21 u.a. erst dann gebaut werden, wenn das Projekt einen sogenannten Stresstest bestanden hat. Dabei wird per Simulation geprüft, ob der der geplante Tiefbahnhof tatsächlich die  versprochenen 30 Prozent mehr Züge in der Spitzenstunde fahren kann. Sollten die Gleiskapazitäten nicht ausreichen, muss die Bahn Stuttgart 21 mit hohen Kosten in "Stuttgart 21 plus" erweitern.
Es ist unakzeptabel, dass die Bahn nun einfach weiterbaut und zu erwartende Plus-Maßnahmen somit unmöglich macht, z.B. 9. und 10. Gleis. Damit untergräbt die Bahn ihre eigene Zustimmung zum Schlichterspruch.“
_____________________________________
Aus der Projekt-Herz-Website:Wer jetzt weiter gegen S21 demonstriert, demaskiert sich als purer Nein-Sager.“ Diese Behauptung von Projektsprecher Wolfgang Dietrich wird entschieden zurück gewiesen. Weiterhin gilt: Ja zu Stuttgart, verstärkt protestieren, oben bleiben!

Es gibt ein Leben neben Stuttgart 21

Gestern ausnahmsweise kein Blogeintrag wegen Oper in Zürich. Viele Aktive der K-21-Bewegung sind neben Beruf und Familie total vom Kampf gegen Stuttgart 21 in Beschlag genommen. Die vielfältigen kulturellen Aktivitäten auf der Demo-Bühne und in Veranstaltungen sind für die K-21-Bewegung eine Besonderheit, die dem „Leben“ eine schöne Farbe geben. In Zürich erreichte mich der „Obenbleiben-Klingelton“ - frei gegeben für Handys und zum Weiterleiten! - eines Musikstudenten und das soll dieses Blogthema sinnig abrunden:

sms ringtone

Stuttgart 21 absichtlich schlecht geplant??

Je schlechter die Bahn funktioniert, desto besser für das Auto. Das gilt für den Regionalverkehr genau so wie für den Fernverkehr und den Güterverkehr. Besonders exponierte Befürworter mit eigenen Statements auf der Herz-Seite sind die Herren Zetsche und Wiedeking.

Oft genug hat es sich schon gezeigt, dass in Deutschland die Gesundheitspolitik von der Pharmalobby und die Energiepolitik von der Atomlobby maßgeblich bestimmt werden und
wir nehmen dies widerwillig und resigniert zur Kenntnis. Eine schlechte Bahn ist im Interesse der Autolobby - das miserable Bahnprojekt Stuttgart 21 erscheint so in einem anderen Licht.

Eine absurde Theorie? Dazu die Überlegungen eines engagierten Stuttgartfreundes
hier lesen.

Baurecht auf tönernen Füßen

Gastbeitrag, aus einem Schreiben von Dipl.-Ing. Engelbert Rolli:

Das zentral wichtigste und am heftigsten umstrittene Argument der Gegner von S 21 ist die Feststellung: 

  • dass im Entscheidungsprozess für S 21 über Jahre hinweg alle Entscheidungsgremien entweder von den Befürwortern mit falschen Informationen gezielt getäuscht
  • und/oder ihnen wichtige Informationen vorenthalten
  • und/oder offensichtliche Unstimmigkeiten bei den Zahlen und Fakten absichtlich von den Entscheidern ausgeblendet wurden

Nur so konnte das, wie bei der Schlichtung überdeutlich geworden, mangelhaft und unvollständig geplante Projekt S 21 den heutigen „Rechtsstand und das Baurecht“ erhalten.

Wenn aber in einem Entscheidungsprozess dieser Art massiv mit unwahren Informationen so gearbeitet wurde, dass das „Dafür“ nur aufgrund von Falschinformation der Entscheider zustande kommen konnte, dann ist diese Entscheidung gerade in einem "Rechtsstaat" nicht mehr haltbar.

Falscher Jubel der Landesmesse

Bewusste Täuschung, Tricks und Beschönigungen.

Wie die Landesmesse per Pressemitteilung die arglose Bevölkerung täuscht, geht aus einer Presseerklärung der Schutzgemeinschaft Filder e.V. deutlich hervor.
Hier lesen.

„Mit Unmengen Steuergeld und mit brachialen Methoden gegenüber den Grundbesitzern, ja mit einem höchstfragwürdigen, eigens erstellten Landesmessegesetz hat man eine Messe auf den fruchtbaren Filderböden durchgedrückt, mit dem Ergebnis, dass man jetzt in weiten Teilen schlechter dasteht als zuvor.

Wie soll da das zur Zeit so oft beschworene Vertrauen der Bevölkerung in die Ehrlichkeit beim Durchsetzen von Großprojekten zurückgewonnen werden?“

Unwort der Jahres: "alternativlos"

Heute in der (gedruckten) WELT:

„...Ach ja, die ewigen Unwörter: Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Zusammenhang mit dem Bahnprojekt Stuttgart 21 benutzte Adjektiv "alternativlos" hat gute Chancen, Unwort des Jahres 2010 zu werden. Es wurde unter den 1123 eingereichten Vorschlägen mit deutlichem Abstand am häufigsten genannt…“
_________________________________________
S.B.: Das Wort „alternativlos" wurde zusammen mit seinem Satellit „unumkehrbar" schon von Oettinger und Co seit Jahren ständig im Mund geführt. „Unumkehrbar und alternativlos, das sind die beiden Grundlügen..." https://www.youtube.com/watch?v=Vcb-yzeiN8U

viel zu wenig informiert!

Kölnisch (Grund-)Wasser:

Bewohner von Stuttgart und Besucher sind viel zu wenig informiert, was dieser Tiefbahnhof alles für Maßnahmen mit sich bringt, wie Stuttgarts Stadtbild verändert wird, mit was für dauerhaften Folgen wir zu rechnen haben …
Detaillierte Informationen zum „Grundwassermanagement“


Der Dichter spricht (3)

Christian Morgenstern:

Was braucht ein Volk für Gönner?
Wahrheit-sagen-Könner.

Dieses ewige pro-domo-reden -
wie entbehrt es jeder Scham,
und wie sagt es klar für jeden,
wie die Macht herunterkam.

Machbarkeitswahn

Stuttgarter Zeitung: „Mit dem Grundwassermanagement sollen während der Bauarbeiten für den Tiefbahnhof etwaige Veränderungen des Wasserpegels überwacht und erfasst werden. Mittels eines insgesamt 17 Kilometer langen Netzes oberirdisch verlegter Rohre wird Grundwasser aus den einzelnen Baugruben für den Betontrog abgepumpt, gereinigt und dann wieder über Brunnen in den Boden infiltriert.“ Nachtrag vom 14.1. hier
_____________________________________
Viele Jahre 17 Kilometer oberirdisch (meist aufgeständerte) dicke blaue Rohre im Park und im Stadtzentrum! „Grundwassermanagement“ - ein Unwort für das Vergewaltigen der Natur des Parks mit nicht kalkulierbaren Folgen.

auch ich habe heute früh um 7.00 Uhr blockiert...

...und bin (ein kleines Stück) weggetragen und angezeigt worden. Ein Kommentar zum Bericht über die heutige Demo in der Stuttgarter Zeitung fasst auch meine Gründe zusammen:

„Pflicht zum Widerstand
Eines dürfte inzwischen jedem klar geworden sein, der sich über S21 umfassend informiert hat: S21 ist ein gigantisches Lügengebäude, dessen "Fundament" eben nicht Recht und Gesetz, geschweige denn die Interessen der Bürger sind. Die Profiteure haben jahrelang Bürger und Entscheidungsträger unter Vorspiegelung falscher Tatsachen getäuscht.

S21 ist Betrug und definitiv gescheitert. Das Fundament trägt nicht, das Lügengebäude hat mächtige Risse bekommen und wird nicht zu halten sein. Die einzige Frage ist,
wie viel von unser aller Geld noch den bereits für eine gigantische historische Fehlplanung ausgegebenen Summen für weiteres Zerstörungswerk an funktionierender Infrastruktur zugunsten einer zukünftigen Bauruine ohne Sinn und Verstand hinterhergeworfen wird.

Ich habe vor jedem Sitzblockierer großen Respekt, der sich diesem - meiner Rechtsauffassung nach illegalen - Staatstreiben widersetzt. Die Politik nimmt ihre Verantwortung für das Gemeinwesen nicht wahr, so MÜSSEN es wir Bürger tun. Wer nach dem 30.09. immer noch Vertrauen in die verantwortlichen Politiker hat, dem kann nicht mehr geholfen werden (oder der informiert sich besser...). Alle übrigen haben die PFLICHT zum Widerstand.“

Ausstieg günstiger

FOCUS-ONLINE zum möglichen Ausstieg aus Stuttgart 21:

Ob eine halbe oder drei Milliarden Euro – der Ausstieg käme die Beteiligten günstiger als der Bau. Denn der soll ausweislich eines
aktuellen Gutachtens zwischen 5,4 und zehn Milliarden Euro kosten.
___________________________
S.B. In diesem
“Special“ Artikel steht auch, dass die Bahn die Ausstiegskosten auf drei Milliarden beziffert, was von mir mit „Lügenpack“ bedacht wird. Demnächst werden aber die realen Ausstiegskosten mit „umfangreichen Tiefbauarbeiten“ erhöht. Der Punkt der „Unumkehrbarkeit“ ist aber noch lange nicht erreicht.

Vorhersage 100% richtig!

Die ZEIT hat den Schlichterspruch richtig vorhergesagt!
„...Geißlers Schlichterspruch wird vermutlich das Zustandekommen von Stuttgart 21 bemängeln, ebenso die politische Art seiner Durchsetzung. Er wird die Machbarkeit des Kopfbahnhof-Projektes hervorheben, aber auch dessen Planungsrückstand. Er wird empfehlen, angemahnte Verbesserungen der Gegner zu berücksichtigen. Die Bahnhofsbauer werden darauf eingehen und damit die Überschreitung des bisherigen Kostenplans rechtfertigen. Am Ende soll der Tiefbahnhof wahrscheinlich gebaut werden, die rechtlichen und finanziellen Aufwendungen für einen Ausstieg sind zu hoch, die Alternative ist fern. Die Befürworter dürfen nicht auf ungestörten Weiterbau hoffen, das Aktionsbündnis der Gegner wird einer harten Belastungsprobe ausgesetzt sein. Was anderes als dieser Schluss in Moll wäre möglich?...“
________________________________________________
Morgen 5.00 Uhr und am Dienstag 7.00 Uhr ist Blockadefrühstück am (ehemaligen) Nordflügel.

Abschied auf Raten

Stuttgarter Zeitung:

„Immerhin gestand Grube ein, dass Stuttgart 21 nicht das best geplante Projekt aller Zeiten sei, wie es vor allem die Landesregierung vor der Schlichtung immer wieder verkündet hatte. "Das habe ich am Anfang auch geglaubt, heute bin ich anderer Meinung", so Grubes Kritik an die Adresse seines Vorgängers als Bahnchef, Hartmut Mehdorn.“
__________________________________
Der Abschied von den Propagandaparolen für Stuttgart 21 kommt in Raten. Beerdigt ist auch schon die „Magistrale“ Paris-Bratislava als Marketinggag, die „Unumkehrbarkeit“ (nur werden irrsinnig hohe Ausstiegkosten angegeben), die „Alternativlosigkeit“ (Geißler: „K 21 ist eine attraktive Alternative“). Beerdigt wurde auch schon S 21 als „ökologisches Projekt“, und durch die Schlichtung sind noch andere Werbesprüche entlarvt worden wie die „doppelte Leistungsfähigkeit“ des Tiefbahnhofs S21, die „Parkerweiterung“ und die zwingende Verkoppelung mit der Neubaustrecke. Stuttgart 21 steht inzwischen ziemlich nackt da, wo sind die vielen Vorteile geblieben? Trotzdem weiterbauen?

BILD-Verdrehung

Schlampige Recherche oder BILD - Absicht?

BILD: „Stuttgart (dpa/lsw) - FDP-Chef Guido Westerwelle hat gelassen auf Proteste gegen das Bahnhofs-Großprojekt Stuttgart 21 beim Dreikönigstreffen seiner Partei reagiert. «Lasst das ruhig hängen. (...) Ist doch nett», rief er am Donnerstag in Stuttgart, nachdem Stuttgart-21-Gegner bei der Veranstaltung im Stuttgarter Staatstheater ein Spruchband mit der Aufschrift «Stuttgart 21 tiefer legen - FDP stoppen» ausgerollt hatten. Das Tuch mit dem Protestspruch wurde dennoch entfernt.“

Das Original-Spruchband wird in der
Landesschau 18.00 gezeigt. Text „Stuttgart 21 stoppen - FDP tiefer legen.“

Demo-Plakat vor der Oper beim FDP-Dreikönigstreffen


Post an den Spiegel

Ein leitender Ingenieur der DB nimmt Stellung zu Stuttgart 21:

"Unser strategisches Problem besteht darin, dass wir einen im Grunde gut funktionierenden Bahnhof ersetzen durch eine neue Facility, die jedoch die Leistungsfähigkeit ihres Vorgängers nicht erreichen kann."
______________________________________
Eine Baden-Württembergerin, nicht aus Stuttgart, hat sich mit S 21 intensiv auseinandergesetzt und an den Spiegel geschrieben. Daraus obiges Zitat (ganzen Brief hier lesen).

Der Stuttgart 21 - Irrtum

Ganz Deutschland hat durch die Übertragung der Schlichtung erfahren, dass sich Stuttgart und dessen Bürgerinnen und Bürger mit einem Mega-Bahnprojekt herumschlagen müssen, das eigentlich niemand will, das kropfunnötig ist, das einen der besten Bahnhöfe Europas zerstört und einen zentralen Teil der Stuttgarter Innenstadt gleich noch mit.“
__________________________________________
„Niemand will?“ (
Quelle hier lesen) Die machthabende Politik will S21 trotz aller Schwächen und der Aufdeckung falscher Vorgaben für die demokratischen Gremien und Gerichte durchsetzen.

irregewordene Raserei, Herrschaft des Mobs

Ankündigung eines Vortrags mit Diskussion in München, Kommentar überflüssig

„In Stuttgart wird ein Bahnhof gebaut. Der schäbige, alte Kopfbahnhof, der die Durchreisenden dazu zwang, länger als eigentlich nötig in der Spießermetropole Nummer 1 zu verweilen und kostbare Lebenszeit für mehr als einen Blick auf ein trostloses Beispiel antimoderner Architektur zu opfern, wird endlich abgerissen. Nicht eine einzige Person wird durch den Bau des neuen Bahnhofes absichtlich verletzt werden, keiner wird deshalb verhungern oder erfrieren (im Gegenteil), und niemand droht darum die Abschiebung oder Verhaftung. Und doch behaupten die Protestierenden, es gehe um nichts weniger als um die „Zerstörung der Stadt“ (www.kopfbahnhof-21.de). Wo der wahnwitzige Kult um die Heimat so stark ist, dass jede Veränderung, ja sogar jede Verschönerung zur „Zerstörung“ erklärt wird, während man sich um die physisch und psychisch durch den Gang der kapitalistischen Logik Zerstörten, die auch in Stuttgart allgegenwärtig sind, nicht im Geringsten schert, da ist „sozialer Protest“ nur ein anderes Wort für irregewordene Raserei. Der Bahnhof wird zur heiligen Stätte, die Steine selbst zum Symbol des Widerstands gegen ein fetischisiertes Abbild des Kapitalismus, der alles niederreiße und nichts als neue Wunden hinterlasse, die nie wieder verheilten…“ Fortsetzung und weitere Infos hier

Alltagswahnsinn Turbogesellschaft

Heutige Sendung „Aula“ im SWR2:
Immer schneller und immer schlechter - Turbogesellschaft
Von Gert Heidenreich

„...Am leichtesten zu durchschauen: das Fortschrittsspiel, das uns ein besseres Leben verspricht. Die Deutsche Bahn ist Meister dieser Magie und hört nicht gern, wenn jemand es nicht für erstrebenswert hält, Milliarden auszugeben, um einen Gewinn von zwanzig Minuten zu erzielen. Sie tut so, als beschenke sie uns mit Lebenszeit, während wir längst darauf programmiert sind, die eingesparten 1200 Sekunden mit einer Verdichtung des Terminkalenders zu kompensieren. So verkehrt sich Zeitgewinn in Stress. Dafür auch noch Steuergelder aufzuwenden, hat etwas von Alltagswahnsinn…“
(mehr auf Seite 7 des Manuskripts)

Neujahrstusch über Stuttgart 21

Tondatei 20 Sekunden: 21CtFox

Hier kommt Stuttgart 21 gut zum Ausdruck:
die versprochene Zukunftsperspektive (Orchester)
und die Realität heute schon (Solo)
======================================

Sylvester-Schalmei
Freitag 31. Dezember 16:58


Heute, Sylvester, im Schwäbischen Tagblatt Tübingen, Jahresrückblick 2010:


Meine Webseite wurde am 1.1.2009 eröffnet, seitdem existiert auch der täglich geführte Blog.

S 21 muss mehr denn je bekämpft und verhindert werden, nachdem die „guten Argumente“ immer mehr wegbrechen. Bahnchef Grube nahm vor wenigen Tagen Abschied von der Behauptung des „best geplanten Projekts“, wie bereits schon die Schlichtung die „Magistrale“ als Werbeschlagwort entlarvt hat. Bei zwei Versuchen in der Schlichtung, die Leistungsfähigkeit von S21 zu demonstrieren ist die Bahn kläglich gescheitert. Jetzt braucht sie ein halbes Jahr, bis der „Stresstest“ fertig ist. Bis dahin soll weiter gebaut werden, Park und Denkmal Bonatzbahnhof weiter zerstört werden. Die Bevölkerung wird von Mappus, Gönner, Grube und Co. immer noch für dumm gehalten, das gelingt aber immer weniger.

Der
Friedensschalmei von MP Mappus (Neujahrsansprache) töne ich das „Freunde schöner Kopfbahnhöfe“ entgegen. NEIN zu Stuttgart 21, OBEN BLEIBEN!

Allen meinen Bloglesern herzliche Obenbleibengrüße zu Sylvester und Neujahr mit allen guten Wünschen!
E-Mail an Siegfried Busch