Kuhniana (5)

(Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Presse hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sollen in einer Serie „Kuhniana“ kommentiert und korrigiert werden aus meiner Sicht als S21-Kritiker.)

StN vom 09. Januar 2017: „Es sei ein Skandal, dass der Bund nicht interveniere und Geschwindigkeit anmahne. Immerhin sei das Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde für das Projekt dem Bund unterstellt, der immer wieder die nationale und europäische Bedeutung des Projektes hervorhebe. „Auch die Klage gegen die Projektpartner entbindet die Bahn nicht davon, dass Vorhaben fristgerecht zu realisieren“, sagte Kuhn mit Blick auf die Forderung der Bauherrin Bahn, dass die Projektpartner sich an möglichen Mehrkosten von zwei Milliarden Euro beteiligen sollen. Die Stadt trägt knapp 300 Millionen zum Projekt bei und lehnt ein weiteres finanzielles Engagement ab.“

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Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. So auch Stuttgart 21, da helfen keine Mahnungen. Momentan stockt es mal wieder auf den Fildern und bei der U-Bahn Haltestelle Staatsgalerie. Dazu hört man von Kuhn nichts, immerhin Aufsichtsratsvorsitzender der Straßenbahn. Wo war sein Aufschrei, als aus 14 Tagen wie geplant dann Jahre wurden? „Fristgerecht realisieren“ spricht aller Erfahrung mit dem Bauverlauf von S21 Hohn. Kuhn spricht von 300 Mio als Beitrag für die Stadt. Wie war es unter seinem Vorgänger?
OB Schuster im Amtsblatt, Rede vom 2.4. im Rathaus nach der Finanzierungsvereinbarung: „Die Landeshauptstadt beteiligt sich mit 31,6 Millionen Euro direkt an den Baukosten von Stuttgart 21. Zudem zahlt die Landeshauptstadt für mögliche Baukostensteigerungen maximal 131 Millionen Euro.“
Tatsächlich wurden die Kosten in dieser Zeit vom BUND realistischer addiert:
"Wenn man die direkten und indirekten Kosten zusammenzählt, ist die Stadt mit weit über einer Milliarde Euro an Stuttgart 21 beteiligt."
Was sagen Sie dazu, Herr OB Kuhn? Wie wäre „kritisches Begleiten“? Auch zur angeblichen „nationalen und europäischen Bedeutung“...