Was barrièrefrei ist, bestimmen WIR.

Bahnhofsleiter Sven Hantel in der Südwestpresse online vom 21.10. 2013
"Wir haben sehr darauf geachtet, dass die Arbeiten mit den Behindertenverbänden abgesprochen sind", versichert Hantel. Bislang war der Bahnhof nur über einen Steg an der Nordseite barrierefrei erreichbar. Nun sind neben den direkten Zugang im Norden zum Querbahnsteig sowie dem wieder geöffneten Nordportal zwei weitere rollstuhlgerechte Zugänge verfügbar.“
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So wird der kundenfeindliche Querbahnsteig empor gelobt. Zu fragen ist:
  • wieso war der Bahnhof bisher nur „über einen Steg“ an der Nordseite barrièrefrei erreichbar? War das stolze Nordportal nicht in ganzer Breite nach außen geöffnet, niemals über „einen Steg“? Und warum hat die Bahn nicht längt in der Eingangshalle (große Schalterhalle) Aufzüge neben den Rolltreppen eingebaut, stattdessen die üppig vorhandene Fläche als Läden vermietet?
  • wieso sind gleich „zwei weitere rollstuhlgerechte Zugänge verfügbar“? Das ist doch ein Taschenspielertrick, den seitherigen Nordeingang als einen „weiteren“ Zugang zu bezeichnen!
  • Dass Rollstuhlfahrer noch einen weiteren direkten Zugang zum Querbahnsteig bekommen, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie im Vergleich zu bisher 120 Meter mehr zurücklegen müssen und der seitherige großzügige Nordzugang einen „weiteren“ Zugang an der Nordseite völlig überflüssig machte.
Im Memory 27 habe ich Herrn Hantel bereits 2011 deutlich gesagt, dass der „Service“ im Stuttgarter Bahnhof nicht stimmt. Das fällt in seine Verantwortung und kann durch seine Beschönigungen auch nicht weggeredet werden.