sinnvoll?

Ist es richtig, immer wieder an die Fehler weit zurückliegender Ereignisse bei dem hoch umstrittenen und unheilbaren Murksprojekt S21 zu erinnern wie heute bei der 600. Montagsdemo? Dazu das Aktionsbündnis:

Wir halten den öffentlichen Druck aufrecht durch gerichtliche Klagen, Ingenieur-Gutachten, Öffentlichkeits-Arbeit auf allen Ebenen und eben auch unsere wöchentlichen Montags-Demos – während die Bahn noch Probleme hat „wie Scheiterbeugen“. Baulich sind die Tunnels und das Tiefbahnhofs-Gebäude zwar weitgehend komplett, aber die Bahn muss noch riesige Schwierigkeiten überwinden:
  • Für die 60 Kilometer innerstädtische Tunnels gibt es noch kein Brandschutz- und Rettungskonzept, das bis zu 5.000 Fahrgäste (aus drei Doppelstock-Zügen) in Sicherheit bringen könnte – da drohen langwierige Zusatzbauten und dauerhafte Betriebseinschränkungen.
  • Auf den Fildern ist noch völlig offen, auf welche Weise die Gäubahn Zürich–Stuttgart zum Flughafen geführt werden soll (die Bahn baut gerade an einer Trasse, von der die Politik bereits Abschied genommen hat – zugunsten eines Tunnels, der noch 10 Jahre braucht).
  • Weil der Tiefbahnhof zu wenig Kapazität hat, ist im Koalitionsvertrag der Landesregierung ein zusätzlicher 6-gleisiger unterirdischer Ergänzungs-Kopfbahnhof vorgesehen – darum kämpft die Politik aber noch heftig.
  • In Obertürkheim bestehen noch große Probleme, bei gigantischen Wassereinbrüchen die letzten Tunnel-Meter unter der bestehenden Bahnstrecke hindurch zu bohren, ohne dass der Tunnel im lockeren Neckar-Kies (wie in Rastatt im Rhein-Kies) einstürzt und eine der befahrensten Bahn-Strecken Deutschlands unterbricht.
  • In Untertürkheim sind die Pläne für den Abstellbahnhof, der für den Betrieb des Tiefbahnhofs erforderlich ist, noch nicht genehmigt, sondern noch vor Gericht.
  • Die Finanzierung von knapp der Hälfte der bisher 8,2 Milliarden Gesamtkosten ist ungeklärt – das Gerichtsverfahren gegen die Projektpartner wird dieses Jahr eröffnet.
  • Vor einer Woche musste die Bahn eine weitere Milliarde an Kostenerhöhung zugeben, von der ebenfalls unklar ist, wer sie bezahlen soll (anbei unsere Pressemitteilung dazu).
  • Die Finanzierung von weiteren ca. 5,5 Milliarden für aus Kapazitätsgründen geplante „Ergänzungsbauwerke“ (weitere 47(!) Kilometer Tunnel) ist noch völlig offen.“