21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.1
Neue Werbebroschüre der Stadt Stuttgart, Dezember 2008:
„Vorteile für uns: Als Verkehrsteilnehmer
1. Bahnprojekt Stuttgart-Ulm: Mit Komfort durch Europa“
„Mit dem Bahnknoten Stuttgart und der Neubaustrecke nach Ulm wird das Reisen quer durch Europa schneller und bequemer. Die Züge müssen an der Geislinger Steige, dem größten Engpass des europäischen Schienennetzes, nicht mehr herunterbremsen. Von Stuttgart nach München dauert eine Zugfahrt nur noch gut eineinhalb Stunden.“
Kommentierung:
schneller: stimmt nicht im Vergleich mit der Alternative Kopfbahnhof 21 Auch hier gibt es eine mindestens gleich schnelle Verbindung nach Ulm / München auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke. Anbindung noch v o r Esslingen - weit vor der Geislinger Steige.
„Zu behaupten, die Geislinger Steige stelle den „grössten Engpass des europäischen Schienennetzes“ dar, kann man einem schwäbischen Erstklässler wohlwollend verzeihen, darf aber einem Projektsprecher nicht nachgesehen werden.“ (T.R., Belgien)
stuttgarter-zeitung: stuttgart-21-gutachten-k-21-schneidet-bei-reisezeit-gut-ab.
Und die Geislinger Steige ist für den ICE ziemlich belanglos: die 5,5 km lange (landschaftlich einmalig reizvolle!) Strecke wird in 4,5 Minuten durchfahren. Am 28.7.14 selbst abgestoppt: 04:55,52 dauert die Fahrt mit dem gut besetzten EC die Geislinger Steige hoch vom Bahnhof Geislingen bis Bahnhof Amstetten. Das ist ein schlechtes Argument für die Neubaustrecke! Deswegen zusätzliche Milliarden in die Tunnelstrecke investieren?
„Die geplante Strecke wird geradezu Unsinn, wenn man feststellt, dass sie von 180 m Höhe im Neckartal auf eine Hochebene von 750 Meter führt, die 200 Meter höher ist als die der jetzigen Strecke. Das kostet erhebliche und vermeidbare Energie, denn nach wenigen Minuten Fahrt müssen die Züge wieder ins Tal der Donau (auf 480 m Höhe) herunter gebremst werden. Statt einer 5 km langen „Geislinger Steige“ mit 2,4% Steigung sollen die Züge gemäß den DB-Plänen 17 km steigen, mit 2,7 und auf kurzem Abschnitt mit 3,3% Steigungen! Auch diese Strecke wird für 250 km/h ausgelegt – sollen sie wirklich gefahren werden, müssen in die Züge exorbitante Leistungen installiert werden: Überflüssig, da man im Flachland, etwa zwischen Ulm und Augsburg mit einem Bruchteil des Aufwandes 250 km/h fahren könnte!“ Aus Memorandum Bodack
bequemer: das Gegenteil trifft zu; der Kopfbahnhof ist im Vergleich mit dem geplanten Durchgangsbahnhof komfortabler beim Umsteigen, beim Warten in frischer Luft und Tageslicht auf dem Bahnsteig, in der Anschlusssicherheit und durch Vermeiden einer langen Tunnelfahrt ohne Sicht auf Stuttgart bei den Ein- und Ausfahrten. Tunnelfahrten sind noch öder als Nachtfahrten. Stuttgart bei nächtlicher Beleuchtung, insbesondere in den Abendstunden, ist jedenfalls viel attraktiver als es Tunnelwände sind.