Kuhniana (10 und Ende)

Wie Kopfbahnhof-Verfechter ticken

Die oft Stuttgart 21 beschönigende und selektiv berichtende Stuttgarter Nachrichten hat wieder einen typischen Beitrag zu Rechtfertigung von Stuttgart 21 geleistet. OB Kuhns Verlautbarungen sind in der Serie „Kuhniana“ 1 bis 10 kommentiert und korrigiert aus meiner Sicht als S21-Kritiker. Mit einem Anschreiben werde ich OB Kuhn die Kuhniana per Post und elektronisch (wegen den Links) zuleiten und ihn als Stuttgarter Bürger um ein Gespräch bitten. Für uns Stuttgart-21-Gegner und Befürworter des Kopfbahnhofs mit dem Ziel des Aus- und Umstieg ist OB Kuhn zur großen Enttäuschung geworden. Das hat Stadtrat Tom Adler auf der letzten Montagsdemo thematisiert unter dem Titel „Kuhns Halb(werts)zeit“.

Ausschnitt: „Ich habe im Wahlkampf versprochen, dass ich als OB im Rahmen des Rechts (…) für Transparenz sorgen werde und auch der Bahn, wenn es notwendig ist, auf die Finger schauen werde“, sagte er bei seiner Amtseinführung wörtlich

„…Die lange Liste des Verschleppens und der Desinformation kennt ihr in und auswendig, heute haben wir Ausnahmezustand, wohin man schaut, und statt endlich mal ‚Stopp‘ zu sagen werden sämtliche Augen zugedrückt! …ein aktuelles Beispiel ist der jahrelange vorsätzliche Verstoß der Bahn gegen die Sonntags- und Feiertagsgesetze, um trotz der allgegenwärtigen Murksplanung schneller bauen zu können. Die Stadtverwaltung behauptet penetrant, sie könne leider nichts tun, das Eisenbahnbundesamt hat dagegen klargestellt: „Die Überwachung der Einhaltung dieser gesetzlichen Regeln liegt beim Amt für öffentliche Ordnung der Landeshauptstadt Stuttgart.“
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Wie kann man sich die Verhaltensänderung des OB Kuhn erklären? Aus einer E-Mail von vorgestern:

„….wie genau funktioniert diese Korrumpierung? Ich glaube nämlich, dass das nicht immer simpel via Korruption durch Geld läuft, sondern dadurch, dass man sich als in hohe Funktionen Gewählter anfängt, im Umfeld und in den Kreisen derer zu bewegen, die die wirklich Mächtigen in der Gesellschaft sind. Die Nähe zur Macht korrumpiert m.E. genauso wie Geld und beeinflusst das eigene Denken. Deshalb ist es für Gewählte, die das nicht wollen, existentiell wichtig, einen lebendige Verbindung, einen "Stoffwechsel" mit denen zu organisieren, für die und deren Belange sie einmal angetreten sind. Nur wenn man sich von solchen Korrektiven nicht abnabelt,  kann dem "Abheben" entgegengewirkt werden.“