Korruption und Abhängigkeiten

Aus E-Mail von vorgestern: J.K. meint:
„Wenn man die Fakten von S21 betrachtet und die Propaganda über S21 beiseite schiebt, drängt sich einem der Gedanke auf: Wäre es verwunderlich, wenn man den Eindruck erhielte, bei dem Projekt Stuttgart 21 seien alle Entscheidungsträger  -  Parlamentarier ebenso wie Behördenleiter  -  in einem dichten Netz von Korruption gefangen?“
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S.B.: Statt Korruption könnte man weniger anklagend sagen, dass die meisten Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft von Anderen abhängig sind, von der Partei oder von Vorgesetzten. Eine abweichende, persönliche Meinung brächte schwere berufliche Nachteile. Beispiele sind der verhängte „Maulkorb“ für Bahnmitarbeiter und in Behörden und die Blockabstimmungen, die zu „Demokratur“ führen.

Blockeintrag von 2.10.2010:
Im Landtag BW lief aktuell etwas schief bei der CDU. Das „Abstimmungsverhalten“ war die Ursache. Denn beileibe nicht stimmt jeder Abgeordnete nach seiner Überzeugung ab, sondern es werden Mehrheiten gesucht und hergestellt durch Blockabstimmungen und Fraktionsdisziplin. Das steht im Widerspruch zur Unabhängigkeit von gewählten Volksvertretern und gibt ein gefälschtes Bild der tatsächlichen Meinungen.
Nur so ist es auch zu erklären, dass alle Stadträte der CDU und SPD für Stuttgart 21 gestimmt haben. Diese 100% sind so verräterisch wie die 99,9% Zustimmung zu den Einheitslisten der DDR. Die „demokratische Legitimation“ von Stuttgart 21 hat diesen großen Schwachpunkt.
Für die Prellbock-Anheber aber wird es zum Totschlagargument gegen den Protest einer Mehrheit in Stadt und Land.